Farbenfrohe Spektakel locken Tausende

MÜCKELN/ROCKESKYLL. Mehrere tausend Menschen haben bei herrlichem Spätsommerwetter bei den großen und prächtigen Erntedank-Umzügen in Mückeln und Rockeskyll Einblicke in das frühere Tagwerk Eifeler Bauern erhalten.

Der größte Erntedankumzug in der Region erfreute die Zuschauer in Mückeln mit einem Mix aus prächtigen Motivwagen, nostalgischen Fußgruppen und vielen Darbietungen. Bei idealem Wetter präsentierten die Mückelner Bürger und Vereine ein Füllhorn von Ideen. 25 Motivwagen und Gruppen sowie drei Musikvereine mit insgesamt 200 Beteiligten gingen mit. "Was für Ideen die jedes Mal haben, ist schon toll", sagte Elfriede Grethen aus Strotzbüsch anerkennend. Pferde- und Ochsengespanne mit alten landwirtschaftlichen Gerätschaften erfreuten das Auge der Zuschauer. Fleißige Wasch- und Bügelfrauen, Männer, die Getreide mit dem Dreschflegel droschen, und Kinder des Immerather Schulmuseums in alter Kleidung zogen durch die Straßen. Sogar Olympia wurde mit der Landwirtschaft verknüpft: Medaillen wurden nicht nur für den Sport, sondern auch für die Früchte der Erde gefordert. Im Umzug wurden handgeflochtene Weidenkörbe verkauft und natürlich Brot, Wurst, Viez, Reibekuchen und Kuchen. 145 Hefekuchen brachten die Dorffrauen an den Mann oder die Frau. "Der Mückelner Umzug hat immer eine Steigerung. Das war der beste Umzug, den ich je gesehen habe", lobte Bernhard Schäfer aus Strohn.Spontaner Applaus für die Kunstwerke

In Jahr eins nach der Jubiläumsveranstaltung zum 50. Erntedankfest fiel der Umzug in Rockeskyll erwartungsgemäß kleiner aus - sowohl was die Anzahl der Wagen und Gruppen betrifft als auch die der Besucher. Dennoch: Auch die "Standard"-Ausführung, bei der sich alles um die Heu- und Getreide-Ernte drehte, entpuppte sich als farbenfrohe und prächtige, kurzum herausragende Veranstaltung. Die Rockeskyller haben unter Leitung der Feuerwehr erneut mit viel Liebe, Fleiß und Kreativität ihre Wagen gebaut und geschmückt sowie die Fußgruppen ausstaffiert. Während der Kindergarten gleich mit zwei Dutzend Nachwuchsbäckern unterwegs war, zeigten Pflüger, Sämann, Binder, Dreschmann und Müller, dass es früher ein weiter Weg war und viel Handarbeit bedeutete, bis ein Brot auf den Tisch kam. Auch ein Wagen mit sorgfältig "gabatschter" Ladung Mist war unterwegs. "Der wird für eine gute Ernte auch gebraucht," sagte Bruno Krämer, der das Kunstwerk geschaffen hatte. Viele andere große und kleine, mühevoll geschaffene Kunstwerke wie der große Drachen aus etlichen Blüten oder das Miniatur-Getreidefeld auf einem der Wagen, die zur Freude vieler allesamt von historischen Traktoren gezogen wurden, veranlassten viele der gut 2000 Besucher zu spontanem Applaus.

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