Feste von Advent bis Loy Krathong

DAUN. (red) Buntes Gedränge herrschte beim interkulturellen Lichterfest im Dauner Haus der Jugend. Menschen aus allen Kontinenten waren gekommen, um bei Lichterschein und Musik aus aller Herren Länder Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen oder von landestypischen Süßigkeiten zu probieren.

Eingeladen zum Lichterfest im Haus der Jugend in Daun hatten das Forum Eine Welt, der Migrationsdienst der Caritas und die Ausländerbeauftragte des Kreises, Usharani Mayer. Sie wies zur Eröffnung darauf hin, wie wichtig es zum gegenseitigen Verständnis sei, die Sitten und Bräuche der anderen Kulturen zu kennen. Dieses achte "Forum der Begegnung" sollte Einblick geben in Art und Weise, wie die großen Weltreligionen ihre Lichterfeste in der dunklen Jahreszeit feiern. Rachel Kyll und Jeanna Bakal eröffneten den Reigen mit einem Vortrag über das jüdische Chanukkafest, das an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem nach dem erfolgreichen Makkabäer-Aufstand von 164 vor Christus erinnert. Symbol des Fests ist der neunarmige Chanukka-Leuchter, den Jeanna Bakal für die Anwesenden anzündete. Diwali heißt das Lichterfest der Hindus. Wie Usharani Mayer - eine malaysische Tamilin - erläuterte, wird das Fest in den verschiedenen Regionen Indiens unterschiedlich gefeiert. Im Süden Indiens sehen die Menschen in Diwali einen Bezug zu Gott Krishna, der einen Dämonen besiegt. Flüsse und Teiche werden zu Lichtergärten

Nach nordindischer Überlieferung - so die in New Delhi geborene Suleshna Stein - geht das Fest auf den Tag zurück, an dem Gott Rama nach langjährigem Exil in seine Hauptstadt Ayodhya zurückkehrte und die Menschen Öllampen entlang seines Wegs anzündeten. Zur Veranschaulichung hatte Usharani Mayer Bronze-Öllämpchen mitgebracht. Während des buddhistischen Loy Krathong-Festes, über das die Thailänderin Samran Heinrich referierte, verwandeln sich die Flüsse und Teiche in wahre Lichtergärten. Mit einem leichten Stoß werden lotosförmige Blätterschiffchen, bestückt mit Räucherstäbchen, brennenden Kerzen, Münzen und Nahrungsmitteln, ins Wasser gesetzt und auf die Reise geschickt. Die Besucher im Haus der Jugend konnten die von der Vietnamesin Thi Binh Tran gebastelten Kerzen tragenden Lotosblüten bewundern. Über die Tradition des christlichen Advents berichtete Barbara Drockur. Advent - das lateinische Wort für Ankunft - ist der Beginn des christlichen Jahreskreises mit der Vorbereitung auf Weihnachten. Die Adventszeit geht zurück auf das 7. Jahrhundert. Sie war ursprünglich eine Fastenzeit, die die Alte Kirche auf die Tage zwischen dem 11. November und dem ursprünglichen Weihnachtstermin, dem Erscheinungsfest am 6. Januar, festlegte. Barbara Drockur hatte nicht nur einen Adventskranz mitgebracht, sondern zeigte auch - unterstützt von Belizana Lohbüscher aus Brasilien - den Kindern in einem Bastelkurs, wie man Adventsgestecke anfertigt. Nevin Incioglu aus der Türkei hatte eine Menge Köstlichkeiten mitgebracht, die man in den islamischen Ländern zum Fest des Fastenbrechens (Id al-Fitr oder Seker Bayram) verzehrt. Das Fest beendet den Fastenmonat Ramadan und dauert drei Tage. In islamischen Ländern finden Volksfeste (manchmal mit Lichterumzügen) statt, oft wird auch ein Feuerwerk veranstaltet. In der Diaspora ist das Fest wesentlich durch den Besuch der Moschee und die Feiern in den Familien bestimmt. Dabei werden süße Gerichte gereicht und eine Menge Süßigkeiten verteilt (zum Beispiel Sade Lokum) und gegessen. Das nächste "Forum der Begegnung" ist am Sonntag, 19. Februar, um 15 Uhr, im Dauner Haus der Jugend. Motto: "Karneval der Kulturen".

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