Feuer, Flamme und Flamenco

Mit feurigen Flamenco-Tänzen auf dem Vulkan wurden am Sonntagabend vor über 300 Gästen die "terramaargica-Erlebnistage Vulkaneifel" im Hotel "Augustiner Kloster" in Hillesheim eröffnet. Zwei Wochen lang, vom 25. Mai bis 8. Juni, steht die Vulkaneifel im Zeichen der Magie des Vulkanismus und stellt ihre geologischen Besonderheiten bei Wanderungen, großen Events und kulturellen Veranstaltungen in den Blickpunkt.

Hillesheim. Der Start ist erfolgt: Die "terramaargica-Erlebnistage Vulkaneifel" haben begonnen und lockten bei der Auftaktveranstaltung im Hillesheimer Hotel "Augustiner Kloster" schon mehr als 300 Besucher an. Auch die erste Veranstaltung im Rahmen der "terramaargica", der "Markt am Vulkan" in Strohn, konnte mit einem Besucherrekord aufwarten. Geschätzte 3000 Gäste besuchten das Vulkandorf Strohn und bekamen ein interessantes Programm geboten."Das war ein guter Anfang der Veranstaltung", resümierte Alfred Bauer, Geschäftsführer der Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH. Mit Themen zum Vulkanismus, der Geologie der Region, aber auch mit kulturellen Höhepunkten möchte die "terramaargica" das Bewusstsein für die Besonderheiten der Vulkaneifel hervorheben. Gleichzeitig soll damit der Bekanntheitsgrad der einmaligen Landschaft Deutschlands vorangetrieben werden, um weiter vorne mit im Konzert der Urlaubsregionen zu spielen.Die Auftaktveranstaltung in der Hillesheimer Stadthalle des Augustiner Klosters zeigte Licht und Schatten. Feurig spanisch präsentierte sich die Flamenco-Formation "Gota de Fuego" mit ihrem eigens zusammengestellten Programm "Tanz auf dem Vulkan" zweimal am Abend und begeisterte die Besucher mit heißen Rhythmen und Tänzen. Moderator Jean Pütz zeigte sich jedoch nicht von seiner besten Seite. Unvorbereitet und etwas hilflos, obwohl er ein umfangreiches Dossier zu der Veranstaltung erhalten hatte, wirkte der 71-jährige Kölner WDR-Wissenschaftsjournalist. Seine etwas verunglückte Aussage "Ich hätte nicht gedacht, dass es hier in der Eifel so viele interessierte Menschen gibt" kam nicht besonders gut an. Das ließ Landrat Heinz Onnertz dann doch nicht so stehen und konterte, "dass hier in der Eifel schon sehr interessierte Menschen wohnen". Der frühere Staatsminister Hans Friderichs, der auch Schirmherr der "terramaargica" ist und sich in der von ihm und seiner Frau Erika gegründeten Stiftung Naturschutzgebiet Schalkenmehrener Maar(e) sehr engagiert, berichtete im Gespräch über die erfolgreiche Arbeit der Stiftung. "Wir wollen mit der Stiftung diese herrliche Landschaft in ihrem einmaligen topografischen Zustand erhalten, die durch den Rückgang der Landwirtschaft zu verbuschen drohte.""Über einen stinknormalen Tag eines Vulkanologen" berichtete Hans-Ulrich Schmincke in humorvoller Art, informierte aber gleichzeitig über die aktuelle Situation von sehr aktiven Vulkanen in der Welt wie in Chile und Kolumbien. Auch Gedanken über einen Vulkanausbruch in der Vulkaneifel zerstreute der Vulkanologe: "Man braucht also sein Haus noch nicht zu verkaufen."Mehr als 50 Veranstaltungen von Wanderungen für Geo- und Naturfreunde, hochinteressanten Lesungen und Aktionen wie Vulkan-Walking bietet die "terramaargica" in diesem Jahr. Aus Mainz waren Andreas und Regina Imse in die Vulkaneifel gekommen und verbrachten ein Wochenende auf dem Hof Grindelborn bei Mürlenbach. "Ich habe von den ,terramaargica-Erlebnistagen' im Internet erfahren. Dass Hans-Ulrich Schminke hier dabei ist, den ich unbedingt einmal sehen wollte, war dann der Auslöser, ein paar Tage hier Urlaub zu machen. Im Internet habe ich dann auch den Hof Grindelborn gefunden, der uns sehr gut gefallen hat", sagt Andreas Imse, der auch geologisch sehr interessiert ist. Auch Ehefrau Regina ist nach drei Tagen Vulkaneifel total begeistert von der Region und der "terramaargica": "Ich finde das gut, was hier durch diese Veranstaltung für die Region getan wird, wir sind bestimmt nicht das letzte Mal hier." EXTRA Das Programm der "terramaargica" am 27. Mai Eine Geo-Wanderung (Info: Telefon 06591/949910) unter dem Titel "Die Gerolsteiner Dolomiten - auf Humboldts Spuren" findet von 9 bis 13 Uhr statt. Über die Gerolsteiner Dolomiten, das Munterlay-Plateau geht es zum letzten großen Kalksandsteinbruch des Gerolsteiner Landes mit einem fantastischen Blick über das Kylltal und die Brunnenstadt. Im Kinopalast Vulkaneifel gibt es um 20 Uhr den Film "Dante's Peak" mit Piere Brosnan zu sehen. Als Gast des Natur- und Geoparks Vulkaneifel wird Deutschlands renommiertester Vulkanexperte mit internationalem Rang, Hans-Ulrich Schmincke, im Kinopalast Vulkaneifel anwesend sein und zum Thema Vulkane und Naturgewalten sprechen. Fragen an den Vulkanologen und Wissenschaftspreisträger sind ausdrücklich erwünscht. (HG)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort