Flink wie der Osterhase

NEROTH. Nach 16 Minuten und 33 Sekunden war es soweit: Thomas Caspers hatte bei der 80. Auflage der Nerother Eierlage vor rund 400 Zuschauern alle 81 Eier "gerafft" und somit den Wettbewerb erneut für sich entschieden - zum dritten Mal hintereinander. Bei den Junioren setzte sich Läufer Patrik Gasper durch.

Es ist das Fest der Feste im Mausefallendorf, und auch die 80. Auflage der Eierlage lockte wieder viele Besucher. So kamen diesmal - auch weil pünktlich zu Festumzug und Wettbewerb die Sonne schien - rund 400 Besucher nach Neroth, um das spannende Duell zwischen Raffer und Läufer mitzuerleben. Ausrichter war die Feuerwehr Neroth, die die Brauchtumspflege in ihrer Satzungverankert hat. Genau genommen sind es Duelle, denn auch die Jugend kürt ihren Meister. Während beim Juniorenwettbewerb 43 Eier - ausgelegt im Abstand von 50 Zentimetern - einzusammeln sind, geht es bei den Senioren um 81 Eier. In der Zwischenzeit muss der Läufer beim Juniorenwettbewerb 1650 und beim Seniorenwettbewerb 5000 Meter laufen. Der Raffer, der 81 Eier einzusammeln hat, steht eine Strecke von 3450 Metern bevor. Bei den Junioren traten Michael Häp als Raffer und Patrik Gasper als Läufer an. Während Patrik bis zur Kläranlage laufen musste, sammelte Michael die Eier nach eigenem Schema ein. Zuerst am Ende, dann vorne, zum Schluss in der Mitte. Doch seine Bemühungen waren vergebens. Noch drei Eier lagen im Sägemehl, als Läufer Patrik seine Strecke in fünf Minuten und 42 Sekunden zurückgelegt hatte. Im Hauptwettbewerb trat wieder Thomas Caspers an, der bereits in den beiden Vorjahren gewonnen hatte. Diesmal war er der Raffer. Gegen ihn kämpfte Routinier Marco Schaller, ein erfahrener und durchtrainierte Läufer. Der wusste, was auf ihn zukam. "Der Berg nach Gees hinauf ist brutal", meinte er vor dem Rennen. Beim Warmmachen vor dem Rennen gab Caspers seine Taktik preis: "Das dauernde Bücken ist sehr anstrengend, daher werde ich zwischen kurzen und langen Wegen variieren. Die langen Strecken werde ich immer wieder zum Durchatmen nutzen." Mit dieser Taktik und dank seiner guten Kondition hatte er Erfolg.Auch nach einer Viertelstunde noch frisch

Während sich Schaller die 5000 Meter quälte und ihm die Strapazen bereits anzusehen waren, sah Caspers auch nach einer Viertelstunde noch frisch aus. Der Countdown lief, und die Zuschauer feuerten Raffer Caspers, der aktiver Fußballer ist, enthusiastisch an. Noch sechs, fünf, vier, drei, zwei Eier - dann das letzte Ei, das er in der Gewissheit des Sieges freudestrahlend in die Luft warf. Nach 16 Minuten und 33 Sekunden hatte Thomas Caspers den Wettbewerb erneut gewonnen. Danach rannte er seinem Kontrahenten Marco entgegen und lief zusammen mit ihm mit erhobenen Händen ins Ziel. Anschließend begleitete er auch noch die Preisläufer Petra Morsch, Olivia Schaach und Lina Fries sowie Marco Nickels und Winfried Schneider ins Ziel. Nachdem er nun in drei Jahren als Raffer, Läufer und Preisläufer gewonnen hatte, durfte Caspers den Wanderpokal mit nach Hause nehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort