Förderer nicht wegzudenken

HILLESHEIM. Vor 40 Jahren wurde in Hillesheim die erste Realschule im Kreis Daun eröffnet. Am Freitag ist Ehemaligentreffen der mittlerweile knapp 3000 Absolventen und am Samstag großes Schulfest. Existenzangst hat die Augustiner-Realschule nicht, dafür aber - wie seit Jahrzehnten immer wieder - Raumnot.

"Der befürchtete Einbruch der Schülerzahlen durch die Einrichtung der Regionalen Schulen Jünkerath und Gerolstein blieb aus", sagt Peter Steffgen, der dritte Schulleiter seit Bestehen der Realschule, mit Blick auf die Schülerstatistik. Aktuell besuchen 615 Kinder und Jugendliche in 24 Klassen die Realschule Hillesheim. Das ist der Spitzenwert in der 40-jährigen Schulgeschichte.Erster Schulleiter 22 Jahre im Amt

1964 startete Georg Kilens, Schulleiter für die ersten 22 Jahre der Realschule Hillesheim, mit 50 Kindern in der ehemaligen Volksschule. Er leitete während einer bewegten Zeit die Realschule. 1968 wurde der Neubau, das heutige Stammhaus des Schulkomplexes, bezogen. Weil die Realschule aber unerwartet viel Zulauf hatte, wurden von 1971 bis 1980 die Klassen der Orientierungsstufe in der damaligen Landwirtschaftsschule unterrichtet. Ende der 70er Jahre wurde erstmals die 600-er-Marke bei den Schülerzahlen gesprengt. Zum 20-jährigen Bestehen erhielt die Schule ihren heutigen Namen: Augustiner-Realschule Hillesheim, in Anlehnung an das einstige Chorherren-Kloster und Eifelgymnasium, das Augustiner-Patres leiteten. Im letzten Jahr der Kilens-Ära, Schuljahr 1985/1986, gründete sich auf Initiative des Schulelternbeirates der Förderverein. Steffgen sagt: "Er ist mit seiner ideellen und materiellen Unterstützung nicht mehr aus der Schule wegzudenken." Viele Anschaffungen wie E-Piano, Beamer oder Beschallungsanlage waren nur durch den Verein möglich. Ende der 80er Jahre nahmen die Schülerzahlen wegen der geburtenschwachen Jahrgänge bis auf 350 ab. Bruno Thomas folgte Kilens als Schulleiter für 15 Jahre. Er widmete sich vor allem dem "inneren Ausbau". Neue Medien wie Arbeiten am Computer gehören bald in vielen Fächern dazu. Ab 1987 wird das Betriebspraktikum Pflicht für alle Neuntklässler. Seit 16 Jahren sorgt die Schülerzeitung "Specht" immer wieder für positive Schlagzeilen, heimste auf Landesebene zahlreiche Ehrungen ein. Als Schulleiter Thomas geht und Steffgen kommt, haben die Schülerzahlen wieder rasant zugenommen. Fachräume wie Werkraum oder Kunstsaal werden zu Klassenräumen umfunktioniert. Im Sommer 2001 müssen zwei "Wanderklassen" gebildet werden, die immer gerade da Unterschlupf finden, wo ein Raum leer ist. Im Frühjahr 2003 ist der Erweiterungsbau mit vier Klassenräumen fertig. Trotzdem ist noch heute eine Klasse in die Hauptschule ausgelagert. In den Sommerferien soll der Schulhof, der räumlich arg beschnitten wurde, um 300 Quadratmeter vergrößert werden. Außerdem steht die Dachsanierung an. Nicht nur an der Hülle der Schule, auch inhaltlich hat sich viel geändert. Das Wahlpflicht-Angebot, die Besonderheit einer Realschule schlechthin, wurde ausgebaut.Arbeitsgemeinschaften von Marionetten bis Mofa

Außerdem werden viele Arbeitsgemeinschaften wie Mofa-Kurs, Schülerradio, Video, Marionettenbau, Chor oder Orchester angeboten. 34 Lehrer gehören zum Kollegium rund um Schulleiter Steffgen. Die dienstältesten sind das Ehepaar Götz und Rita Krieger. Sie unterrichten seit 32 Jahren an der Realschule. Carina Krämer ist hingegen erst seit einem Jahr Schülersprecherin. Sie berichtet über eine Premiere im Jubiläumsjahr: "Zum ersten Mal veranstaltet der Abschlussjahrgang einen Ball für die Schüler und ihre Familien." Exakt 100 Schüler werden in diesem Jahr die Realschule mit der Mittleren Reife verlassen. Das Jubiläumsprogramm: Freitag, 4. Juni, 20 Uhr, Ehemaligentreffen, Turnhalle. Samstag, 10 Uhr, großes Schulfest mit Präsentation der Projekttage, Spielmobil, Kletterwand, Funker-Ausstellung; Musik von der Big Band Niederehe.

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