Freie Hand auf dem Radersberg

DOCKWEILER/DREIS-BRÜCK. Die Spedition Ludwig aus Dockweiler hat sich zum Logistikunternehmen entwickelt. Dafür hat das Unternehmen ins Gewerbegebiet "Vulkanhöhe" auf dem Radersberg investiert. Eine komplette Betriebsverlagerung ist noch nicht in Sicht.

 Dem Dockweiler Spediteur Hans Ludwig gehört mittlerweile das Gewerbegebiet Vulkanhöhe auf dem Radersberg mit acht Hallen, 27 500 Quadratmeter beheizter Lagerfläche und Bürokomplex. Eine komplette Betriebsverlagerung stehe "noch nicht an".Foto: Gabi Vogelsberg

Dem Dockweiler Spediteur Hans Ludwig gehört mittlerweile das Gewerbegebiet Vulkanhöhe auf dem Radersberg mit acht Hallen, 27 500 Quadratmeter beheizter Lagerfläche und Bürokomplex. Eine komplette Betriebsverlagerung stehe "noch nicht an".Foto: Gabi Vogelsberg

"Aus Platzgründen haben wir unsere Buchhaltung auf den Radersberg verlegt. Eine komplette Standortverlegung haben wir noch nicht ins Auge gefasst", ist Hans Ludwig zurückhaltend. Die derzeitige Situation der Firma habe sich langsam entwickelt. 1964 gründete sein Vater Leo das Unternehmen. Mittlerweile platzt der Betrieb mit 56 Mitarbeitern und 34 LKW in der Ortsmitte von Dockweiler aus allen Nähten. Als Ludwig 1991 die ersten Flächen im Gewerbegebiet Vulkanhöhe kaufte, hatte er nach eigenen Angaben derartige Prozesse nicht geplant. "Aber der Markt fordert vom Spediteur zunehmend Logistik", erklärt er. "Nach und nach haben wir mittlerweile fast zehn Millionen Euro, ohne einen einzigen Cent öffentliche Förderung, ins Gewerbegebiet Vulkanhöhe investiert", berichtet Ludwig. Der Bau der achten Halle sei in der Endphase und damit seien die bebaubaren Grundstücke erschöpft. Jeweils zwei Hallen hat Ludwig an die Firmen Ernst-Chemie und Werkzeuge Suki International verpachtet. Für zwei weitere Hallen hat Ludwig die Kündigung zum 30. September vom derzeitigen Pächter, der Firma Resilux, erhalten. Resilux produziert für den Gerolsteiner Brunnen PET-Flaschen. Ludwig erklärt: "Resilux siedelt nach Gerolstein wegen einer Indoor-Lösung beim Brunnen um. Deshalb bleibt das Dutzend Arbeitsplätze der Region auch erhalten.""Zwei interessante Projekte noch auf dem Weg"

Spekulationen über die weitere Nutzung der beiden Hallen nach dem Auszug von Resilux lässt Ludwig nicht zu. Ausweichend sagt er: "Da sind zwei interessante Projekte noch auf dem Weg." Mehr Informationen lässt er sich nicht entlocken, sondern erzählt von einem Tauschgeschäft über das er vor kurzem in den Besitz der einzigen Halle auf dem Radersberg, die noch in anderen Händen war, kam. Diese Halle gehörte der Firma Technisat. Ludwig hatte in Daun die Gebäude der früheren Firma Solo gekauft. "Weil die Solo-Halle näher an Technisat liegt und deren Halle auf dem Radersberg näher an meinen anderen Hallen, haben wir kurzerhand die Eigentumsverhältnisse getauscht", erklärt Ludwig. Damit hat er für sein Logistikunternehmen auf dem Radersberg freie Hand. 27 500 Quadratmeter beheizte Lagerflächen lassen viele Möglichkeiten zu. Beispielsweise lagert er für Firmen deren aufwändiges Verpackungsmaterial und "bringt es ihnen häppchenweise für die tägliche Produktion an die Rampe". Bei Eifeler Fleischwaren holt er täglich Waren ab und deponiert sie so lange, bis das Kontingent für den Discounter-Großauftrag erfüllt ist, weil die Lissendorfer Firma nicht genügend Lagerplatz hat. Ob seine Heimatgemeinde Dockweiler, wo er bis 2004 Ortsbürgermeister war, künftig bei den Gewerbesteuereinnahmen von Groß- auf Kleinbeträge umsteigen muss, kommentiert Ludwig nur: "Das ist alles eine Frage der Zeit."

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