Freunde fürs Kloster finden

MARIA MARTENTAL. Zwar steht das Kloster Maria Martental nicht vor dem Aus, doch Pater Gerd Hemken und seine Mitbrüder möchten Vorsorge treffen: Sie wollen einen Freundeskreis gründen, der sich um den Fortbestand des Pilgerzentrums und die finanzielle Absicherung der Wallfahrtskirche kümmert.

Die ersten Wallfahrten zur Kapelle Maria Martental mit dem Bildnis der Pietà datieren Historiker ins 14. Jahrhundert. Damals lebten im Kloster Augustinerinnen, die die Schmerzhafte Muttergottes besonders verehrten. Seit 1927 betreuen die Herz-Jesu-Priester den Wallfahrtsort. Dreizehn Mitbrüder leben derzeit im Kloster Maria Martental, erklärt Pater Gerd Hemken im Gespräch. Er und Pater Alois Huppertz wissen: "Leider müssen immer mehr Klöster mangels Nachwuchs die Pforten schließen." Auch die Herz-Jesu-Priester haben bereits einige Häuser aufgegeben. "Es ist nun aber keineswegs so, dass das Kloster Maria Martental kurz vor dem Aus steht", stellt Pater Hemken klar. Dennoch planen er und seine Mitbrüder für die Zukunft: "Es soll ja auch weitergehen, wenn wir einmal nicht mehr da sind." Pater Hemken weiß, welche Bedeutung die Wallfahrtskirche im Martental für die Eifel- und Moselbevölkerung hat. "Dieser Ort ist den Menschen aus der Region heilig, und ich bin sicher, dass viele sich gern für die Erhaltung des Wallfahrtsortes engagierem möchten." Die finanzielle Absicherung der Klosterkirche, die demnächst renoviert werden muss, soll eine der Aufgaben des zu gründenden Freundeskreises sein. Der Förderverein soll zudem dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen zur Mitarbeit im Wallfahrtszentrum angeregt werden. Dabei geht es auch um die Mitgestaltung der Pilgertage, der Liturgie oder der Kirchendienste. Schließlich sollen viel mehr Frauen als bisher die Wallfahrten nach ihren Vorstellungen organisieren, denn: "Meist sind es Frauengemeinschaften, die zur Schmerzhaften Muttergottes pilgern." Leider haben die klassischen Buswallfahrten nach Maria Martental etwas nachgelassen, berichten die Patres. Pater Hemken lacht und sagt: "Früher war eine Pilgerreise für viele Frauen die einzige Möglichkeit, einmal rauszukommen. Das hat sich doch geändert." Damit Maria Martental als Wallfahrtsort Bestand hat, soll es auch nach dem Willen von Bischof Reinhard Marx zu einem geistlichen Zentrum umgestaltet werden. "Hier kann alles angeboten werden, was in den Pfarreien nicht möglich ist", erläutert Pater Hemken. Zum Beispiel geregelte Gottesdienstzeiten, Jugendgottesdienste, ganz neue Gottesdienstformen oder in der Fastenzeit das Abendlob am Mittwochabend zusammen mit verschiedenen Musikgruppen und vieles mehr. Um die Kirchenbesucher aus der Region macht sich Pater Huppertz keine Sorgen: "Im Jahr kommen etwa 50 000 Gläubige." Und Pater Hemken weiß: "Die Menschen brauchen einen Ort, um ihre Anliegen - ihr Danken und Bitten - vor Gott auszusprechen. Ein solcher Ort ist Maria Martental." Alle sind eingeladen zur Gründungsversammlung des Freundeskreises Maria Martental am Sonntag, 14. März, um 18 Uhr im Pilgerheim. Auskünfte bei P. Hemken, Telefon 02653/989034.

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