Frühjahrsputz im Freibad

ADENAU. (red) Auf Vordermann wird derzeit das Adenauer Hallen- und Freibad "badenova" gebracht. Mitarbeiter schrubben die Becken, wachsen die Wasserrutsche, und auch der Tüv hat vorbeigeschaut, um die Sicherheit und Hygiene zu überprüfen.

Wenn es nach Jürgen Maeurer, dem verantwortlichen Schwimmmeister im Adenauer Hallen- und Freibad "badenova" geht, dann kann ab Dienstag, 2. Mai, der Sommer über die Eifel hereinbrechen. Denn bis dahin ist die jährliche Grundreinigung des Bades, die in den letzten beiden Aprilwochen durchgeführt wird, vollendet. Einige Arbeiten zur Instandhaltung sind dann zwar noch notwendig, aber die können während der Badesaison erledigt werden. Etwa der Anstrich der Betonwände im Außenbereich. "Dafür war es bisher nachts noch zu kalt", erläutert Maeurer. Während das Hallenbad ganzjährig genutzt wird, liegt der Außenbereich in der kalten Jahreszeit brach und wird nun wieder aus dem Winterschlaf geholt.Edelstahl heizt das Wasser schneller auf

Das 24 mal 16 Meter große Außenbecken mit seiner Auskleidung aus Edelstahl wurde nach dem Ablassen des Wassers mit Spezialflies und Wischmopp geschrubbt. Beim Umbau der Außenanlage 1999 wählte man für das Freibadbecken Edelstahl statt Fliesen. Der ist nicht nur haltbarer bei Minustemperaturen, sondern erwärmt das Wasser bei Sonneneinstrahlung um zwei zusätzliche Celsius- Grade. Nachdem man den Winterdreck entfernt und den Stahl auf Hochglanz gebracht hatte, wurde das Becken inzwischen wieder mit 35 000 Litern Wasser gefüllt. Die Rasenflächen auf dem 370 Quadratmeter großen Außengelände werden in den nächsten Tagen noch vertikutiert und gemäht. Dann werden der Beachvolleyball-Platz in Schuss gebracht, die Fußballtore aufgestellt und der Sandkasten für die "Pänz" mit neuem Sand gefüllt. Auch die 19 Meter lange Rutsche ist geschrubbt und gewachst. Das Wachs macht die Wasserrutsche nicht nur schneller, es imprägniert auch und schützt das Material gegen die Sonneneinstrahlung. Im Hallenbad werden die geleerten Fliesenbecken mit Säuremischungen, Hochdruckreiniger und Schrubb-Maschine bearbeitet. In dieser Zeit werden auch der Hubboden und die Chlorgasanlage von entsprechenden Fachfirmen gewartet. Zurzeit steht ein Gerüst in der Halle, damit der Tüv die Deckenkonstruktion überprüfen kann. Eine andere Abteilung des Tüv wird dann auch noch die Rutsche überprüfen. Und der Technische Überwachungsverein arbeitet pingelig genau, das hat Maeurer bereits erfahren. Eventuelle Gefahrenquellen wurden beseitigt - zum Beispiel der Durchgang unter der Wasserrutsche. Der war weniger als zwei Meter hoch und wurde mit Blumenkästen versperrt. Beim Tüv gibt es viele Regeln und sehr aufmerksame Prüfer. Aber Maeurer ist froh über die strengen Standards, denn ein Sicherheits- oder Hygiene-Problem kann die Schwimmbad-Besucher für Jahre verschrecken. Deshalb testet der Schwimmmeister täglich das Wasser und arbeitet auch sonst eine ganze Liste von Vorschriften ab. Jetzt fehlt nur noch ein heißer Sommer

Wenn aus dem ganzjährig geöffneten Hallenbad im Sommer ein kombiniertes Hallen- und Freibad wird, dann braucht Maeurer neben seinen insgesamt fünf Leuten Festpersonal noch zwei zusätzliche Kräfte. Das kostet Geld, und deshalb hat er einen großen Wunsch: "Wir brauchen mal ein paar Wochen durchgehend schönes Sommerwetter." Schließlich ist das "badenova" eine teure Sache für die Verbandsgemeinde und die Stadt Adenau und bietet jedes Jahr wieder eine Zitterpartie, wenn es darum geht, ob man sich den Badeluxus im Adenauer Land noch leisten kann. Ein Sommer wie 2003 wäre nicht schlecht: Während der tropenheißen Monate war es wochenlang richtig voll im Bad. Doch wie das Wetter wird, kann man nicht mit Bestimmtheit voraussagen. Vielleicht hat das Schwimmbad-Restaurant deshalb noch keinen Pächter, und auch der Kiosk sucht noch nach einem Betreiber. "Ob man da gut Geld verdient oder auf den Investitionen sitzen bleibt - es ist alles eine Frage der Witterung", fasst Schwimmmeister Maeurer zusammen.

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