Fuchs trennt sich von den Grünen

HILLESHEIM. Ende im Streit: Verbandsgemeinderatsmitglied Bernhard Fuchs ist bei den Grünen ausgetreten. Begründet hat er dies mit "Machtspielchen" und "Intrigen" innerhalb der Partei. Vor allem Kreisvorstand Karl-Wilhelm Koch wirft er "Egoismus" und "Profilierungssucht" vor. Der Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück.

"Nach jahrelangem Bemühen, die grüne Idee ansprechend in Hillesheim zu vertreten, ist es mir wegen mangelnder Unterstützung des Hillesheimer und Kreis-Vorstands nicht mehr möglich, in der Arbeit fortzufahren." Mit diesen Worten leitet Bernhard Fuchs sein Schreiben zum Austritt aus der Partei ein. Weiterhin führt er an: "Ständige Profilierungssucht Einzelner, Machtspielchen und Intrigen haben die Kommunalpolitik der Grünen … über einen zu langen Zeitraum gelähmt." Diese Politik wolle er nicht länger vertreten, sagt Fuchs, der seit fünf Jahren im Hillesheimer VG-Rat sitzt, und die noch ausstehende Sitzung als Parteiloser bestreiten will. Danach sei Schluss. Vor allem die Zusammenarbeit mit Kreisgeschäftsführer Karl-Wilhelm Koch "hat nicht funktioniert, denn er gibt keine Informationen weiter, lässt andere die Arbeit machen und schreibt sich die Erfolge aufs Fähnchen", sagte Fuchs . Zudem sei er von Koch mehrfach am Telefon angeschrien worden. Fuchs: "Das ist doch kein Umgang miteinander." Angesprochen auf die Anschuldigungen sagte Koch: "Dazu gebe ich kein Statement ab, denn es ist nicht meine Art, solche Dinge in der Öffentlichkeit auszutragen." Stellung bezog Koch jedoch zu einem anderen Vorwurf. Fuchs behauptet, dass "Absprachen per Handschlag nicht eingehalten wurden". So habe er auf der Kreismitgliederversammlung im Januar im Beisein von Koch dem Hillesheimer Grünen Eckhard Wiendl für dessen Kandidatur auf der Kreistagsliste seine Zustimmung zugesagt. Fuchs: "Und im Gegenzug wurde mir Platz 1 auf der Hillesheimer VG-Ratsliste zugesichert." Als er dann aber nur zwei Ja-Stimmen bei einer Enthaltung und einer Nein-Stimme erhalten habe, habe er die Brocken hingeschmissen. Und mit ihm seine Frau. Koch entgegnete: "Es hat Vorgespräche gegeben, bei denen auch diese Variante im Gespräch war. Letztlich aber hat unser oberstes Entscheidungsgremium, die Mitgliederversammlung, gesprochen." Und der nun freie erste Listenplatz? Koch: "Das werde ich wohl machen (müssen)." Von all den Absprachen und Querelen nichts gewusst hat nach eigener Auskunft Grünen-Kreissprecherin Leonie Faber. Dem TV sagte sie auf Nachfrage: "Nach meiner Einschätzung hat sich im Hillesheimer Ortsverband immer alles im Rahmen bewegt. Die Anschuldigungen wundern mich daher schon."

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