"Für ältere Menschen einfach ideal"

GEROLSTEIN. Als "Schandfleck" bezeichnen viele Gerolsteiner Bürger das teilweise abgerissene alte Feuerwehrhaus in der Stadtmitte. Der geplante Neubau von 18 "seniorengerechten" Eigentumswohnungen geht nicht voran, weil der Verkauf nur schleppend läuft. Der Investor setzt auf die zweite Jahreshälfte.

 Als Schandfleck in der Stadtmitte sehen viele Bürger das alte Feuerwehrhaus. Vor einem Jahr wurde ein Teil des Gebäudes abgerissen. Der geplante Neubau von 18 "seniorengerechten" Eigentumswohnungen geht nicht voran, weil der Verkauf nur schleppend läuft. Foto: Gabi Vogelsberg

Als Schandfleck in der Stadtmitte sehen viele Bürger das alte Feuerwehrhaus. Vor einem Jahr wurde ein Teil des Gebäudes abgerissen. Der geplante Neubau von 18 "seniorengerechten" Eigentumswohnungen geht nicht voran, weil der Verkauf nur schleppend läuft. Foto: Gabi Vogelsberg

"Ich werde aus der Bevölkerung angesprochen, und mehrere Stadträte fragen in Ausschusssitzungen, wann es endlich weitergeht", erklärt Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz. Immerhin handele es sich für die Brunnenstadt um einen zentralen und historisch wichtigen Platz. Als vor gut sechs Jahren die Feuerwehr in das neue Gerätehaus in der Lissinger Straße umsiedelte, erwarb die Gerolsteiner Firma Bautec das Areal und den Gebäudekomplex des alten Feuerwehrhauses in der "Unteren Marktstraße". Bautec-Geschäftsführer Heinz Weber plante den Bau von 18 seniorengerechten Eigentumswohnungen im historischen Stadtkern mit fantastischem Blick ins Kylltal sowie auf Munterley und Auberg.Der Wohnungsverkauf ist ins Stocken geraten

Die Baugenehmigungen für zwei Bauabschnitte je neun Wohneinheiten liegen seit langem vor. Vor einem Jahr ließ Weber eine Hälfte des alten Feuerwehrhauses abreißen und stellte einen Bauzaun auf. Er erklärt: "Wir brauchen den alten Gebäudeteil als Lager für den ersten Neubau-Abschnitt. Außerdem sind in dem Altbau alle Anschlüsse der Strom- und Wasserleitungen." Aus dem Baubeginn wurde aber nichts, weil der Verkauf der Eigentumswohnungen ins Stocken geriet. Weber sagt: "Die Banken zwingen die Bauträger dazu, den größten Teil des Bauvorhabens vom Plan weg zu verkaufen. Dabei ist die Vermarktung wesentlich einfacher, wenn der Rohbau steht und die Leute sich was angucken können." Derzeit seien für einen Baubeginn zu wenige Wohnungen verkauft. "So was habe ich in den letzten 15 Jahren nicht erlebt, aber im vergangenen anderthalben Jahr ist gar nichts mehr gelaufen", klagt Weber, seit Jahrzehnten im Baugeschäft. Trotz doppeltem Werbeaufwand sei 2005 nicht eine einzige Wohnung verkauft worden. Die Kapazitäten der Firma Bautec seien derzeit mit dem Umbau des ehemaligen Kaufhauses Hutter zur Geschäftsstelle der Gerolsteiner Touristinformation sowie Geschäften auf zwei Ebenen gebunden. "Wenn wir im Mai damit fertig sind, werden wir uns in der zweiten Jahreshälfte wieder auf das Projekt in der Unteren Marktstraße stürzen", verspricht Weber."Wir sind froh um jeden Investor"

Stadtbürgermeister Schwartz schlägt in die gleiche Kerbe: "Wir hoffen, dass dieser wichtige Bau dann Schritt für Schritt umgesetzt wird." Er halte das Konzept nach wie vor für optimal. Schwartz meint: "Der Standort in der Stadtmitte mit der Nähe zum St. Josef-Haus und den Angeboten der Caritas ist für ältere Menschen einfach ideal. Außerdem brauchen wir derartige Wohnangebote, auch mit Blick auf die demografische Entwicklung." Gründe genug also, um weiterhin geduldig die Entwicklung abzuwarten. Schwartz: "Wir sind ja froh um jeden Investor, der was anpackt."

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