Für die Zukunft

BERNDORF. Die Flurbereinigung in Berndorf ist nach zehn Jahren beendet. Aus den ehemals 1979 Flurstücken wurden 780 neue. Die durchschnittliche Größe der Einzelareale ist von 0,40 Hektar auf 2,1 Hektar gestiegen. Die Gesamtkosten von 556 000 Euro wurden zu 88 Prozent (488 000 Euro) vom Land und aus EU-Mitteln finanziert.

 Ortsbürgermeister Egon Klaes steht auf einer Obstbaumwiese am Koberg und zeigt in Richtung der Kalksümpfe, die mit 15 Hektar zu den drei größten ihrer Art in Europa zählen.Foto: Gabi Vogelsberg

Ortsbürgermeister Egon Klaes steht auf einer Obstbaumwiese am Koberg und zeigt in Richtung der Kalksümpfe, die mit 15 Hektar zu den drei größten ihrer Art in Europa zählen.Foto: Gabi Vogelsberg

"Bemerkenswert ist, dass alles friedlich über die Bühne ging. Nicht eine Sache kam vor Gericht", bilanziert Ortsbürgermeister Egon Klaes das "lange und harte Stück Arbeit der Flurbereinigung". Immerhin galt es über 300 Eigentümer von den Plänen des Kulturamtes zu überzeugen. So wurden aus den ursprünglich 1979 Flurstücken 780. Die durchschnittliche Größe der Parzellen stieg von 0,4 Hektar um mehr als das Fünffache auf 2,1 Hektar. "Davon sind nicht nur die Landwirte wegen der besseren Bewirtschaftung die Nutznießer, sondern auch die Gemeinde. Wir haben optimalere Verpachtungsbedingungen und können so mehr Einnahmen erzielen", freut sich der Ortsbürgermeister. Außerdem wurde das Wegenetz rund ums 620-Einwohner-Dorf verbessert. 3,45 Kilometer Wege wurden mit Bindemittel befestigt. Dafür wurden auf 3300 Quadratmetern Mineralbeton ausgebracht. Mit 260 000 Euro macht der Wegebau den Löwenanteil der 556 000 Euro Gesamtkosten aus. Allerdings blieben für die Eigentümer nur rund zwölf Prozent an Kostenbeteiligung übrig, weil das Land und die EU 88 Prozent (488 000 Euro) beisteuerten. Durch die Aktion "Mehr Grün durch Flurbereinigung" wurden auf der Berndorfer Gemarkung (545 Hektar) 550 Obstbäume und 10 000 Sträucher gepflanzt. "Dabei wurde auf eifeltypische Arten wie Birne und Apfel oder Hainbuchen und Liguster geachtet", sagt Klaes. Kostenanteil für Landespflege: 45 000 Euro. Als weiteres Bonbon der Landespflege erwarb das Land gut 15 Hektar die Areale "Kobergswiese", "Auf dem Bach" und "Auf dem großen Scheid". Hintergrund: Diese Naturschutzgebiete bilden eine der drei größten Kalksümpfe Europas. Obwohl das Land jetzt Eigentümer der Kalksümpfe ist, bleibt die Gemeinde für die Unterhaltung zuständig. Für den Ausbau von 122 Metern Gewässerstreifen und für die Bodenverbesserung wurden weitere 66 000 Euro ausgegeben. Mit 167 000 Euro sind die Wertermittlung, die ab März 1996 lief, und die Ausgleichsmaßnahmen der zweitgrößte Posten in der Kostenaufstellung. Im Laufe des fast zehn Jahre dauernden Verfahrens füllte sich im Büro des Bürgermeisters Ordner um Ordner. Zufrieden klappt Klaes die letzte Akte zu: "Das war Arbeit für die Zukunft."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort