"Wer Streitschlichter ist, tut nicht nur etwas für andere, sondern auch für sich selbst." Diese Erkenntnis ziehen die Schülerinnen Svenja Hommes, Laura Jaax und Stefanie Pauly aus ihrer Tätigkeit als Streitschlichterinnen. "Ich habe dadurch auch weniger Stress zuhause", erzählt Svenja. Sie und die beiden anderen Mädchen hatten sich zu Streitschlichtern ausbilden lassen, weil sie in der Lage sein wollten, ihren Mitschülern bei Konflikten im Umgang miteinander zu helfen. Es seien weniger die körperlichen Auseinandersetzungen, bei denen sie zu Rate gezogen würden. Häufiger Konfliktstoff sei vielmehr, dass jemandem etwas weggenommen oder kaputt gemacht werde oder dass andere schlecht über einen reden. "Unser Ziel ist, dass die Streithähne wieder manierlich miteinander umgehen", sagt Svenja. "Manche sind aber auch nicht bereit, sich wieder zu vertragen. Das müssen wir dann eben akzeptieren", erklärt Laura. Im Sommer verlassen Svenja, Laura und Stefanie die Hauptschule. Doch das Streitschlichten geht nahtlos weiter. Zwei Mädchen und sieben Jungen aus der siebten Klasse sind an einem Seminartag ausgebildet worden: Johannes Hein, Lukas Hens, Josha Heyer, Simon Junk, Nils Lenzen, Tobias Loreth, Evi Musiol, Christoph Schäfer und Kerstin Slotboom. "Die Aufgabe hat mich sofort interessiert," sagt Simon. Johannes und Christoph erklären: "Wir wollen unseren Mitschülern helfen, wenn sie nicht miteinander klar kommen." Tobias, Nils und Lukas haben sich zusammen angemeldet; sie sind Freunde. Für Kerstin ist am wichtigsten, dass bei Streitereien nicht geschrieen und geschlagen, sondern geredet wird. Der Schulsozialarbeiter Bernd Berenz hatte das Streitschlichter-Programm vor vier Jahren an der Hauptschule Daun eingeführt. Betreuender Lehrer ist Jochen Thönnessen.