Fusion ist derzeit kein Thema

DAUN. Kommt die Kreissparkasse (KSK) Daun in den Sog einer neuen Fusionswelle, nachdem die Sparkasse Trier und die KSK Bitburg-Prüm ihren Zusammenschluss angekündigt haben? Die Verantwortlichen vor Ort sagen "Nein" und verweisen auf die Leistungsfähigkeit der Bank.

Für einige Zeit war die Fusionswelle bei den Banken in der Region abgeebbt, aber das Thema hat neue Dynamik erfahren, nachdem die Sparkasse Trier und die Kreissparkasse (KSK) Bitburg-Prüm einen Zusammenschluss angekündigt haben (der TV berichtete). Wird die Fusion vollzogen, entsteht die größte Sparkasse in Rheinland-Pfalz. Genau am anderen Ende der Sparkassen-Rangliste (nach der Größe) rangiert die KSK Daun. Die KSK ist seit diesem Jahr die kleinste ihrer Art im Land, fühlt sich dabei aber wohl, wie KSK-Vorstandsvorsitzender Dieter Grau in einer Sitzung des Dauner Kreistags im September erklärte. Im Land ist sie die Kleinste, aber auf Bundesebene rangiert sie auf Platz 349 von 477 Sparkassen. Die KSK verzeichnete für das Geschäftsjahr 2005 eine Bilanzsumme von rund 761 Millionen Euro. Die Fusionspläne in Trier und Bitburg-Prüm will Dieter Grau nicht kommentieren: "Ich kenne die Hintergründe nicht, deshalb kann und will ich diese Entwicklung auch nicht beurteilen." Dass nun auch die KSK Daun unter Druck kommen und die kleine Bank geschluckt werden könnte, sieht der Vorstandschef nicht: "Für uns ist eine Fusion derzeit überhaupt kein Thema. Warum auch? Wir haben angesichts unserer Position keinen Anlass, darüber nachzudenken. Wir sind gut positioniert und für alle Anforderungen, die an eine Bank unserer Größenordnung gestellt werden, bestens gerüstet." Dafür spricht auch die Marktführerschaft der KSK im Kreis. 55 Prozent der Marktanteile behauptet sie, 38 Prozent die Genossenschaftsbanken. Rund 52 000 aktive Kunden hat die KSK, die von rund 250 Bank-Mitarbeitern betreut werden. "Wir müssen uns niemandem andienen. Unsere Strategie war und ist, die KSK so aufzustellen, dass sie sich als selbstständige Bank gut behaupten kann. Und das haben wir bislang auch erreicht, und so werden wir auch weiter verfahren", erläuterte der Chef der künftigen "Kreissparkasse Vulkaneifel" (der neue Name gilt ab 1. Januar). Zudem macht er klar: "Aller Erfahrung nach werden bei Fusionen massiv Arbeitsplätze abgebaut." Auch der Vorsitzende des KSK-Verwaltungsrats, Landrat Heinz Onnertz, sieht die Entwicklungen auf dem Bankensektor in der Nachbarschaft gelassen: "Wenn Trier und Bitburg-Prüm auf dem Weg der Fusion eine starke, leistungsfähige Sparkasse bekommen, freue ich mich. Für uns gilt: Eine Bank sollte leistungsstark und kundennah sein sowie effizient arbeiten. Angesichts der Kapital- und der Ertragssituation sowie der Präsenz vor Ort der KSK Daun sehen wir die Anforderungen in der derzeitigen Struktur am besten erfüllt." Ähnlich sieht es CDU-Landratskandidat Gordon Schnieder: ",Unsere' KSK ist in der Vulkaneifel sehr gut aufgestellt. Eine Fusion macht nur Sinn, wenn dadurch für alle Beteiligten ein Vorteil und damit ein Mehrwert zu erwarten ist, sowohl für die Menschen hier als auch für unseren Wirtschaftsraum. Ob das durch eine Fusion erreicht werden können, bleibt aber möglichen Gesprächen vorenthalten."WEITERER BERICHT AUF SEITE 10

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