"Fuzzies" sorgen weiter für Furore

HILLESHEIM/MANNHEIM. (fpl) Und noch ein Sieg: Die Video-Gruppe von der Hillesheimer Ganztags-Grundschule (GTS) ist in der Mannheimer Pop-Akademie mit dem ersten Preis für ihren Film zum Thema "Politik" ausgezeichnet worden.

"Ich war so aufgeregt", erzählt Dominik Breloer von den Hillesheimer "Videofuzzies". "Das ging erst weg, als wir auf der Bühne standen und unser Film gezeigt wurde." Keine Sorge, Dominik: Das geht älteren Kollegen wie Wim Wenders auch nicht anders. Klassisches Lampenfieber eben. Regieren ist schwer - gewinnen aber einfach: Zumindest für die "Videofuzzies" (der TV berichtete) von der Hillesheimer Ganztags-Grundschule. Für ihr jüngstes Filmprojekt hat die Gruppe nun von der Stiftung "Medien-Kompetenz-Forum Südwest" (MKFS) in der Mannheimer Pop-Akademie den ersten Preis in der Kategorie "Grundschulen" erhalten - und 750 Euro für die Projekt-Kasse. "Ist regieren schwer?" - so haben sie ihren Film betitelt. Den Anfang machte zunächst ein Briefwechsel mit Hillesheims Verbands-Bürgermeisterin Heike Bohn. Daraus entwickelten die Kinder die Idee, eine Dokumentation mit Interviews zum Thema Politik zu machen. Nahezu selbstständig - und mit ein wenig Hilfe durch Projektleiter Christian Kleinhanß - entwickelten die "Fuzzies" dabei einen Film, der Einblick in die Arbeit von Politikern gewährt. Zitat der Jury: "Preiswürdig ist der Film insbesondere deshalb, da die Kinder medienkundliche Kenntnisse in der Internetrecherche, der Kameraführung und im Umgang mit dem Mikrofon erworben und angewendet haben und es ihnen darüber hinaus gelungen ist, das Format ,Reportage' durch eigenes Erleben anschaulich zu verdeutlichen.""Nur schade, dass wir fast nichts gefragt wurden"

Kurz gesagt: ein klasse Film, und noch dazu weitgehend selbst produziert. Die Kinder drehten unterdessen auch in Mannheim fröhlich weiter und machten unter anderem Interviews mit Akademie-Leiter Udo Dahmen: "Ich fand es toll, dass wir unsere eigenen Kameras mitgenommen haben und die ganze Preisverleihung filmen konnten", berichtet Lukas Mundil vom Tag der Verleihung. "Sogar als wir auf der Bühne waren, haben drei von uns weiter gefilmt."

Das offizielle Lob wurde sogar noch angereichert mit erfreulichen Rückmeldungen von den anderen Preisträgern. Janina Schauster: "Ich habe mich gefreut, als drei ältere Mädchen, die auch einen Preis bekommen haben, zu mir kamen und mir gratuliert haben. Sie haben sogar gesagt, dass sie unseren Film am besten von allen fanden!" Nur einen Wermutstropfen gab es bei der Preisverleihung: "Wir haben extra noch mal das Interview-Geben geübt", sagt Sven-Michel Hitz. "Und dann sind wir auf der Bühne fast nichts gefragt worden. Das war schade." Alles andere aber kann von den Jungfilmern als großer Erfolg verbucht werden - und das findet auch Projektleiter Christian Kleinhanß: "Der Umstand, dass die Kinder für ihre Arbeit einen Preis bekommen haben und vor Publikum auf einer Bühne standen, hat auch eine pädagogische Komponente. So bildet sich ein Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Leistungen. Die Videofuzzies können zu Recht stolz sein. Ich bin mir sicher, dies bleibt ein biografisch wichtiger Moment." Die Stiftung MKFS fördert in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz unter anderem medienpädagogische Projekte in Kindergärten, Schulen, Universitäten und in der beruflichen Qualifizierung. Informationen im Internet unter www.mkfs.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort