Ganz individuell für jedes Kind

DAUN. Zuerst in einem Privatzimmer, heute in ebenso großzügigen wie funktions- und bedarfsgerechten Räumen in einer Neubau-Etage in zentraler Lage: Seit 25 Jahren gibt es in Daun zur Frühförderung und Elternberatung eine Außenstelle des Sozialpädiatrischen Zentrums Trier.

Die fünfjährige Melissa hat eine Klickerbahn gebaut, doch statt zuletzt in einem Turm nach unten zu verschwinden, bleibt die Kugel einfach liegen. "Schau dir mal die anderen Bahnen an", ermuntert Anne Suttorp das Kind. Und dann macht sie Melissa liebevoll und geduldig klar, dass die Bahn schräg gestellt sein muss, damit die Kugel rollt. Als es klappt, erntet Anne Suttorp ein strahlendes Lachen. Melissa kommt gern zum "Spielen" hierher. "Ich kann auch schon Schuhe zubinden", erzählt sie stolz von einem weiteren Lernerfolg. Melissa wird in der Dauner Außenstelle des Sozialpädiatrischen Zentrums betreut, weil sie in ihrer Entwicklung Hilfe benötigt - wie dies seit den Anfängen vor 25 Jahren (siehe Hintergrund) vielen hundert entwicklungsverzögerten, von Behinderung bedrohten und behinderten Kindern und ihren Familien zuteil wurde. Allein für das Jahr 2005 verzeichnet die Außenstelle 333 Betreuungen mit 82 Erstvorstellungen. Im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund erläutert die Außenstellenleiterin Monika Delfosse das Konzept der Einrichtung. Das Zentrum mit seinen fünf Außenstellen wird vom Caritasverband Region Trier und den Lebenshilfevereinigungen des vormaligen Regierungsbezirks Trier unter dem Titel "Gemeinnützige Kinderfrühförderungs- und Elterberatungsgesellschaft mbH" getragen, die heilpädagogischen Maßnahmen werden von der jeweiligen Kreisverwaltung bewilligt und bezahlt. "Für die Eltern ist die Therapie in jedem Fall kostenlos," betont Monika Delfosse. Wenn Eltern aus sich heraus oder aufgrund der Empfehlung eines Arztes, des Kindergartens oder der Schule zur Beratung kämen, werde zunächst eine umfassende Dia-gnostik erstellt und darauf die Therapieplanung aufgebaut. "Die Maßnahmen sind ganz individuell für jedes Kind", erklärt die Außenstellenleiterin. Will heißen: Nach Vorliegen aller Befunde werden den Eltern die Entwicklungs- und Verhaltensstörungen oder Behinderungen sowie die entsprechenden Therapieformen und Fördermaßnahmen vermittelt. Besondere Berücksichtigung findet dabei die Belastbarkeit des Kindes und seines sozialen Umfeldes. Auf zwei Säulen ruhe das Konzept des Sozialpädiatrischen Zentrums vor allem, erklärt Monika Delfosse: auf der Wohnortnähe und auf dem Zusammenwirken der Fachbereiche.Zwei Räume für jeden Fachbereich

Letzteres gewährleisten in Daun ein Kinder- und Jugendarzt, eine Psychologin, zwei Ergotherapeutinnen, zwei Heilpädagoginnen und zwei Logopädinnen. "Und seit wir im Dezember 2005 in diese wunderschönen Räume umgezogen sind, macht es noch mehr Spaß, miteinander und mit den Kindern und Eltern zu arbeiten", sagt sie. Davon lässt man sich beim Rundgang gerne überzeugen: Jeder Fachbereich verfügt über zwei helle, schön eingerichtete Räume, das Team hat ein Besprechungszimmer mit Küchenzeile, es gibt einen Bewegungsraum und einen "Matschraum". Und wer durchs Treppenhaus oder mit dem Aufzug in der zweiten Etage des Neubaus angelangt ist, trifft zunächst auf die Anmeldung und das Wartezimmer. Die Kunst an den Wänden stammt von den Kindern, die Denkschrift im Wartezimmer von einem klugen Menschenfreund: "Denke daran, dass ich vom Vorbild mehr lerne als von der Kritik." Kontakt: Sozialpädiatrisches Zentrum, Außenstelle Daun, Trierer Straße 13, 54550 Daun, Telefon 06592/173030, Fax 06592/173030, Email@SPZ-Trier.de

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