Gefühle äußern lernen

DAUN. (bb) Kinder sollen lernen, sich vor Übergriffen und Gewalt zu schützen. Pantomime Mehmet Fistik vermittelte die Grundlagen bei einem Theaterwochenende spielerisch.

Dominik ist neun Jahre alt. Er ist einer von zwölf Teilnehmern am Aktionstheater-Wochenende des Kinderschutzdienstes, das die beiden Hauptamtlichen Karin Knötgen und Heide Schmidtmann unter dem Motto "Kinder stark machen" organisiert haben. Angeleitet werden die acht Mädchen und vier Jungen von dem Pantomimen und Theaterpädagogen Mehmet Fistik. Und wenn der die Musikanlage einschaltet und "Zeitlupe!" sagt, sieht man Dominik und den anderen Kindern augenblicklich ihre Konzentration an und staunt über ihre verlangsamten, aber gut koordinierten Bewegungen. "Mir gefallen die Übungen mit Musik am besten", sagt Dominik. Die neunjährige Sandra und die Schwestern Jessica (8) und Rebecca (9) führen gerade eine Übung mit einem unsichtbaren Springseil vor. Sie haben auch schon mit zwei Bällen jongliert und einen Tanz eingeübt. "Das macht ganz viel Spaß", sind die drei Mädchen sich einig. Karin Knötgen und Heide Schmidtmann erläutern das Ziel der Veranstaltung: Die Persönlichkeit der Kinder soll gestärkt werden, damit sie sich besser vor Übergriffen, Gewalt und anderen Risiken schützen können. Dabei liege der Schwerpunkt darauf , die Körperwahrnehmung und die Fähigkeit, Gefühle auszudrücken, zu fördern. "Das Theaterwochenende ist eine vorbeugende Maßnahme", sagt Karin Knötgen. "Leider fehlen für solche Projekte in der Regel Geld und Zeit." Möglich sei diese Aktion nur deshalb geworden, weil ein paar glückliche Umstände zusammentrafen, erzählen die beiden Sozialpädagoginnen. So stellt die Grundschule Daun die Räume zur Verfügung. Die Dauner Frauenorganisation Ladies Circle (LC) bezahlt das Honorar für Fistik und versorgt die Kinder mit Getränken und Essen.Ladies Circle unterstützt die Präventionsarbeit

"Wir finden das Projekt toll und freuen uns, dass wir es unterstützen können", sagt die Präsidentin des LC, Stefanie Mayer-Augarde, die die Veranstaltung zusammen mit Marion Pietruszewski besucht. Für Stefanie Mayer-Augarde ist es die letzte Amtshandlung, bevor ihr Präsidentinnenjahr endet. Marion Pietruszweski ist erst vor kurzem Mitglied geworden und erfährt anhand des Theaterprojekts des Kinderschutzdienstes erstmals persönlich, wie das Ziel ihres Vereins, die Hilfsbereitschaft, in die Tat umgesetzt wird. Die Frauengruppe hatte sich für die Unterstützung des Fachdiensts Kinderschutz entschieden, der 1996 als Modellprojekt eingerichtet und seit 2002 hauptamtlich weitergeführt wird. Nachdem Karin Knötgen bei einem Circle-Abend über ihre Arbeit referiert hatte, stand für die Frauen fest, dass sie hier helfen wollen.

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