Geheimnisvolle Existenzen in der Kunst

Hillesheim/Trier · An der Europäischen Rechtsakademie (ERA) wird am Mittwoch, 26. November, eine Ausstellung mit Bildern von Cornelia Lenartz aus Hillesheim eröffnet. Die Künstlerin widmet die Schau mit dem Titel "Kunstwerke sind geheimnisvolle Existenzen" ihrem vor elf Monaten verstorbenen Bruder Thomas Bartholomé, der Abteilungsdirektor bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier war.

Die Künstlerin Cornelia Lenartz in ihrem Hillesheimer Atelier. Auf der Staffelei steht ein für die Ausstellung ausgewähltes Bild. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Künstlerin Cornelia Lenartz in ihrem Hillesheimer Atelier. Auf der Staffelei steht ein für die Ausstellung ausgewähltes Bild. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Hillesheim/Trier. "Thomas war ein kritischer Bewunderer meiner Bilder", erzählt Cornelia Lenartz in Erinnerung an ihren im Dezember 2013 im Alter von 61 Jahren verstorbenen Bruder. "Und er war ein Kunstförderer, wo immer es ihm möglich war", sagt sie über den ehemaligen Schulleiter, Leiter der Schulaufsicht und der Qualitätssicherung an Schulen bei der ADD. Schon kurz nach seinem Tod sei die ohnehin getroffene Vereinbarung mit Susanne Schuckart als der zuständigen Mitarbeiterin an der ERA, dort auszustellen, in den Wunsch gemündet, Thomas Bartholomé die Ausstellung zu widmen. "Er hat eine große Lücke im Familien- und Freundeskreis hinterlassen", erklärt die Malerin.
Klassische Themen


Seit 1988 ist die in Daun geborene Cornelia Lenartz freischaffend tätig und seit mehr als einem Vierteljahrhundert vielfach in Ausstellungen in der Region und bundesweit - zuletzt (2014) im Stiftsmuseum Wissel am Niederrhein - sowie im benachbarten Luxemburg vertreten. Sie ist Gründerin und Leiterin der Malgruppe Eigenart und Leiterin der Jugendkunstschule Vulkaneifel.
Ihre Themen sind klassisch: Akt, Stillleben, Landschaft. "Aber ich habe meine eigene Sprache entwickelt und gebe nicht etwas Konkretes wieder", erklärt sie. Die Experimentierphasen im Atelier seien immer länger, erschöpfender, aber auch erfüllender geworden. Sie lasse Gedanken, Erinnerungen, Eindrücke und Gefühle in ihren Bildern verschmelzen, sagt sie.
Auf den ersten Blick wirken ihre Bilder wie ohne Unterbrechung gemalt. "Das stimmt nicht", räumt Cornelia Lenartz ein. "Hinter meinen Bildern verbergen sich wochen-, wenn nicht gar monatelange Arbeitsprozesse", betont sie. Dabei sei es schwierig, gleichzeitig die Spontaneität und die Einheitlichkeit zu wahren.
Worte im Bild


Zu ihren jüngsten Ideen gehören Dichterworte, die sie in das Bild hineinschreibt. Wie der Rilke-Vers bei dem Bild, mit dem Cornelia Lenartz und die ERA zur Ausstellung einladen: "Kunstwerke sind geheimnisvolle Existenzen". Die Künstlerin zitiert weiter: "... deren Leben neben dem unseren, das vergeht, dauert." bb
Extra

Die Vernissage der Ausstellung der Malerin Cornelia Lenartz ist am Mittwoch, 26. November, um 19 Uhr im Foyer der Europäischen Rechtsakademie, Metzer Allee 4, in Trier. Die Einführung hält der Staatssekretär a. D. Franz Peter Basten. Die Europäische Rechtsakademie ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr sowie freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Vom 20. Dezember bis 4. Januar bleibt sie geschlossen. Die Ausstellung endet am 22. Januar 2015 um 18 Uhr mit Finissage und einem Künstlergespräch. bb

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