Geld reicht nur für halbe Stelle

HILLESHEIM. Woche der Wahrheit: Am Donnerstag wird sich aller Voraussicht nach entscheiden, wie es um die Zukunft der Jugendpflege in der Verbandsgemeinde Hillesheim bestellt sein wird. Vieles deutet darauf hin, dass es nur für eine halbe Stelle reicht.

"Es ist weiterhin mein Wunsch, für die Jugendpflege einen Ganztagesjob bereitzustellen", sagt Bürgermeisterin Heike Bohn im Vorfeld der nicht öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der VG Hillesheim am kommenden Donnerstag. Dann will sie ein Konzept vorlegen, über das sie jedoch noch keine Auskunft geben möchte. Auf eines aber lässt sie sich festlegen: "Es sieht mehr vor als eine Beschäftigung auf 400 Euro-Basis." Ihrer Ansicht nach besteht der Bedarf nach einem Ganztagesjugendpfleger in der Verbandsgemeinde, das zeigten allein die Probleme mit Drogen und mittlerweile auch mit Rechtsextremismus. "Das waren bislang zwar nur kleine Vorfälle, es ist aber ein Phänomen, das zutage tritt und gegen das professionell angegangen werden muss", sagt die Bürgermeisterin, die sich vor ihrer Wahl stets als Kämpferin für eine hauptamtliche Ganztagesjugendpflege gegeben hat. So weit die Wünsche. Was davon angesichts der desolaten Finanzlage der VG Hillesheim übrig bleiben wird, darüber möchte Bohn nicht spekulieren. Sie sagt lediglich: "Über den Umfang der Beschäftigung werden wir in den Gremien beraten und beschließen." Die Kosten für den Ganztagesjob beziffert sie auf 40 000 Euro. Auf die Frage nach Fördermitteln sagt die Bürgermeisterin, dass Zuschüsse zugesagt worden seien. So sei der Kreis bereit, eine ganze Stelle mit 3000, eine halbe Stelle mit 1500 Euro zu bezuschussen. Und das Land werde über das Projekt "Jugendarbeit im ländlichen Raum" "eine halbe Stelle mit 6000 Euro unterstützen". Auf die Frage, ob die Verbandsgemeinde darüber hinaus einen Antrag gestellt habe, antwortet Bohn: "Nein, die Bezuschussung einer vollen Stelle ist beim Land nicht beantragt worden." Derzeit werde im Haus geprüft, ob eine halbe Stelle finanziert werden könne. Derweil meldet sich auch die JU der Verbandsgemeinde Hillesheim zu Wort. Sie hat einen eigenen Vorschlag zur Jugendpflege erarbeitet. Der sieht zweierlei vor: Zum einen sollen die in der Jugendarbeit besonders engagierten Vereine - die über einen jährlichen Wettbewerb ausgewählt werden - "einen kräftigen Zuschuss" erhalten. Zum anderen soll die Verbandsgemeinde eine halbe Jugendpflegerstelle finanzieren, die andere Hälfte soll von Bewerbern für ein Freiwilliges Soziales Jahr ausgefüllt werden. Laut JU würde dieses Modell gegenüber einer ganzen Jugendpflegerstelle eine erhebliche Kostenersparnis bringen. Von der künftigen Regelung - welche es auch sein mag - nicht mehr betroffen sein wird der derzeitige Jugendpfleger Kalle Wiesner, der auf 400 Euro-Basis arbeitet. Da er sich die nächsten drei Jahre in Ausbildung befindet, wird er seinen Jugendpflegerjob nicht fortführen können.

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