Gemeinsam gegen Demenz

Daun/Gerolstein · 80 000 Menschen in Rheinland-Pfalz leiden an Demenz. Bis 2050 könnte sich diese Zahl mehr als verdoppeln. Vor diesem Hintergrund ist die Gründung eines regionalen Demenznetzwerks geplant. Ein erstes Treffen dazu gibt es am Donnerstag, 25. Oktober, um 15 Uhr in der Kreisverwaltung in Daun.

Daun/Gerolstein. Das Caritas Fachzentrum Demenz Eifel-Mosel-Ahr hat Anfang des Jahres seine Arbeit aufgenommen, um die Versorgung für Menschen mit Demenz und deren Angehörige zu verbessern. Finanziert wird das Modellprovom Land Rheinland-Pfalz, den Pflegekassen, den zuständigen Kreisverwaltungen und den Caritasverbänden. Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar begleitet das Projekt wissenschaftlich.
Eine der zentralen Aufgaben des Fachzentrums ist der Auf- und Ausbau von regionalen Demenznetzwerken. Darin sollen unterschiedliche Institutionen, Dienste und Anbieter zusammenwirken. Das Fachzentrum Demenz will die Krankheit enttabuisieren, damit die Betroffenen und ihre Bedürfnisse besser öffentlich wahrgenommen werden. Das Fachzentrum mit seinen vier Standorten (Gerolstein, Bitburg, Wittlich und Bad Neuenahr-Ahrweiler) verfügt über eine Koordinierungsstelle in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die als Ansprechpartnerin für alle Projektbeteiligten, fungiert.
Dem Modellprojekt steht beratend ein Beirat zur Seite. Seine Aufgabe besteht darin, die Ergebnisse aus der Projektarbeit in die sozial- und gesundheitspolitischen Gremien auf kommunaler und Landesebene zu bringen.
Für den weiteren Ausbau der Demenznetzwerke sollen alle bestehenden Angebote für Menschen mit Demenz ebenso wie die Defizite erfasst werden.
Ein weiterer Punkt ist die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit: Broschüren und Informationsmaterialien werden bereitgestellt. Wesentlich sind die Weiterentwicklung und der Ausbau der Betreuungsleistungen zu Hause und in Betreuungsgruppen, in der Tagesbetreuung in Kleingruppen.
Mehr Angebote für Angehörige


Außerdem sollen Angebote wie künstlerisches Gestalten, Musizieren oder Bewegung und Sport gefördert werden. Selbsthilfegruppen für Menschen mit einer beginnenden Demenz werden ebenfalls aufgebaut, damit die Erkrankten aktiv ihre Zukunft selbst gestalten können. Außerdem sollen mehr Gesprächs- und Selbsthilfegruppen für Angehörige geschaffen werden. Weitere Aufgaben sind der Aufbau und die Begleitung ambulant betreuter Wohnformen.
Ein Schwerpunkt wird auch die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter in der Betreuung und Versorgung sein.
Neben kreisweiten Aktionen zum Thema Demenz sowie einer stärkeren Zusammenarbeit mit den Pflegestützpunkten, den Krankenhäusern und den niedergelassenen Ärzten sind im Frühjahr 2013 Zukunftswerkstätten zum Thema "demenzfreundliche Kommune" geplant. red
Extra

Informationen über die Aktivitäten des Fachzentrums Demenz gibt es im Internet unter www.fachzentrum-demenz.de Kontakt zum Fachzentrum: Caritasverband Westeifel im Mehrgenerationenhaus, Raderstraße 9, in Gerolstein, Telefon: 06591/983646. Ansprechpartnerin ist Gertrud Simonis, E-Mail: g.simonis@caritas-westeifel.de red

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