"Genau der richtige Beruf für mich"

Was Bäckerlehrlinge heutzutage so alles können müssen: Drei von 15 angehenden Gesellen absolvierten ihre praktische Prüfung im Betrieb von Frank Schillinger in Kelberg. Heute ist ihre schriftliche Prüfung an der Berufsbildenden Schule (BBS) in Prüm.

 Die Bäckergesellenprüflinge (von links) Thomas Wendlandt, Elke Michels und Thomas Schmidt erläutern den Prüfern Helmut Heinen (Vierter von links), Bernhard Lenerz (Fünfter von links) und Andreas Knorr (Sechster von links) sowie Backstubenleiter Ludwig Mauren die Backwaren. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Bäckergesellenprüflinge (von links) Thomas Wendlandt, Elke Michels und Thomas Schmidt erläutern den Prüfern Helmut Heinen (Vierter von links), Bernhard Lenerz (Fünfter von links) und Andreas Knorr (Sechster von links) sowie Backstubenleiter Ludwig Mauren die Backwaren. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Kelberg/Prüm. (bb) Elke Michels drapiert Tücher in Pink und Grasgrün, ordnet Bambuskörbe an, füllt sie mit Broten, Brötchen und Snacks, legt eine Tortenspitze bereit, faltet farblich abgestimmte Servietten, stellt Gläser und Wasserflasche hinzu. Sie tritt ein paar Schritte zurück und begutachtet ihre Präsentation, zupft hier an einem Tuch, erhöht dort einen Korb und holt schließlich die Mocca-Cremetorte aus der Kühlung. Was Elke Michels und - ähnlich an Tischen nebenan - ihre Mitstreiter Thomas Schmidt und Thomas Wendlandt so ansprechend präsentieren, bildet zusammen mit einem Fachgespräch den Abschluss der etwa sechs Stunden dauernden praktischen Gesellenprüfung im Bäckerhandwerk. Ihre Prüfer sind Helmut Heinen (Gerolstein), Andreas Knorr (Dockweiler) und Bernhard Lenerz (Schalkenmehren). Mit in ihre Beratung werden die drei Bäckermeister den Backstubenleiter und Ausbilder des gastgebenden Betriebs Schillinger, Ludwig Mauren (Kelberg), einbeziehen.Die 23-jährige Elke Michels aus Walsdorf hat nach der Mittleren Reife bei Leonhardt Emondts in Kerpen gelernt. "Eine gute Entscheidung", sagt sie dem TV. "Mir gefallen vor allem die Kreativität und die Teamarbeit."Thomas Schmidt aus Zilsdorf ist 18 Jahre alt und hatte nach dem Hauptschulabschluss zunächst eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker begonnen. Doch erst nach dem Wechsel in die Bäckerlehre bei Josef Utters in Dockweiler habe er erkannt: "Das ist genau der richtige Beruf für mich." Die Arbeitszeiten in der Nacht und am Samstag störten ihn nicht. "Hat auch Vorteile", meint er und erklärt noch, dass die Ausbildung ihn zu einem bewussteren Umgang mit Lebensmitteln gebracht hätte.Der 20-jährige Thomas Wendlandt aus Gerolstein hat mit Hauptschulabschluss bei Heribert Clemens in Pelm gelernt. "In meiner Familie gibt es viele Bäcker", erzählt er. Was die drei jungen Leute verbindet? "Wir wollen nach der Gesellenprüfung auf alle Fälle in unserem Beruf arbeiten", sagen sie übereinstimmend. Darin kann auch Frank Schillinger die Prüflinge nur bestärken: "Bäcker ist ein schöner Beruf." Dass seine großräumige, moderne Backstube - als Fortführung des von seinem Vater Anfang der 70er Jahre in der Ortsmitte von Kelberg gegründeten und 1996 am Ortsrand von Kelberg angesiedelten Betriebs - erstmals Prüfungsort für Bäckergesellen ist, freue ihn sehr, erklärt Schillinger und deutet lachend auf Helmut Heinen: "Er war 1986 einer meiner Prüfer." Extra Bäcker-Ausbildung Die Ausbildung zum Bäcker dauert drei Jahre und findet praktisch in einem Betrieb und - für den Bereich der Bäckerinnung Westeifel - theoretisch im ersten Jahr an der BBS Gerolstein und im zweiten und dritten Jahr in der BBS Prüm statt. Die Zwischenprüfung wird nach zwei Jahren abgelegt. Auf dem Programm der praktischen Prüfung stehen das Herstellen, Aufarbeiten und Abbacken von Sauerteigbrot, Brötchen und Snacks und das Herstellen einer Buttercremetorte mit Schneiden des Biskuitbodens sowie Einstreichen, Garnieren und Einteilen oder (wahlweise) das Herstellen von Blätterteiggebäck. (bb)

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