Genehmigt: Neue Kreisnamen ab 2007

DAUN/BITBURG-PRÜM. Nun ist es amtlich: Die Kreise Daun und Bitburg-Prüm führen ab 1. Januar 2007 neue Namen. Aus dem Kreis Daun wird – genehmigt vom Mainzer Innenministerium – der "Landkreis Vulkaneifel", der Kreis Bitburg-Prüm heißt "Eifelkreis Bitburg-Prüm".

Das 200-jährige Bestehen wird der Kreis Daun nicht mehr "erleben", aber nicht, weil er - wie schon oft prognostiziert - von einem größeren Kreis geschluckt wird, sondern weil er ab 1. Januar 2007 einen neuen Namen trägt. Aus dem 1817 eingerichteten Kreis Daun wird der "Landkreis Vulkaneifel". Diese Namensänderung hat das zuständige rheinland-pfälzische Innenministerium am Dienstag genehmigt ebenso wie den Antrag des Kreises Bitburg-Prüm. Keine gravierende Änderung

Dieser ist weit jünger als der Nachbarkreis, entstand er doch im Zuge der Verwaltungsreform erst 1970, als der damalige Kreis Bitburg mit dem wesentlichen Teil des Kreises Prüm sowie Teilen der Kreise Wittlich und Trier vereinigt wurde. Für die Bitburg-Prümer ist die Änderung des Kreisnamens auch nicht so gravierend wie die für die Dauner, denn der Hauptbestandteil bleibt bestehen, wenn er künftig "Eifelkreis Bitburg-Prüm" heißt. An den angestammten Autokennzeichen "BIT" und "DAU" wird sich nichts ändern. Die Kosten für die Namensänderung durch neue Siegel, Stempel, Schilder und Briefbögenhat der Kreis Daun auf rund 5000 Euro beziffert , der Kreis Bitburg-Prüm auf bis zu 10 000 Euro. Ministerpräsident Kurt Beck und Innenminister Karl Peter Bruch haben am Dienstag die Namensänderungen angekündigt. "Die Anträge beider Kreise belegen einen fortgesetzten Wunsch nach gebiets- und landschaftsbezogenen Kreisnamen", erklärte Beck. Dadurch könne eine stärkere Identität der Bürger mit ihrem Kreis erreicht werden. Zugleich eröffneten die positiv besetzten Begriffe "Eifel" und "Vulkaneifel" zusätzliche Möglichkeiten, Menschen für die Gesamtregion zu interessieren. Dazu gehörten in Rheinland-Pfalz auch Gebiete der Kreise Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell, Ahrweiler und Mayen-Koblenz. "Diese wesentlichen Gründe waren für mich ausschlaggebend für die Umbenennungen. Die Landesregierung unterstützt damit das Engagement der Landkreise und die davon ausgehenden positiven Impulse", betonte Bruch. Die Kritik, die neuen Namen würden ein Alleinstellungsmerkmal auf Kosten der Gesamteifel fördern, ließ er nicht gelten: "Ebenso wenig wie der Westerwaldkreis allein für die Region Westerwald steht, kann dies der Landkreis Vulkaneifel oder der Eifelkreis Bitburg-Prüm für sich in Anspruch nehmen." Ende 2005 hatten die Kreistage beschlossen, beim Land die Umbenennungen zu beantragen. Allerdings mit unterschiedlichen Voraussetzungen: Während der Kreistag Daun einstimmig dafür votierte, war es in Bitburg knapp: 21 Stimmen der CDU plus Landrat reichten gegen 19 Stimmen von SPD, FWG, FDP und Grünen. Der Dauner Landrat Heinz Onnertz ist "sehr erfreut" über die Nachricht aus Mainz. Er war von Ministerpräsident Beck telefonisch über die Entscheidung informiert worden. "Mein Dank geht an die Landesregierung und die Abgeordnete Astrid Schmitt, die wesentlich zum Gelingen unseres Vorhabens beigetragen hat", erklärte Onnertz, der zumindest acht Monate Landrat des "neuen" Kreises sein wird, da seine Amstzeit am 31. August 2007 ausläuft. Zudem sei "der Name ,Landkreis Vulkaneifel' in hervorragender Weise geeignet, unsere Region mit den geologischen Erscheinungsformen und dem Vulkanismus zu beschreiben und zu charakterisieren. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Kreisnamen, der auf unseren einzigartigen geologischen Naturraum hinweist, nicht nur das Gebiet des Landkreises Daun, sondern das Gebiet der Eifel insgesamt nach vorne bringen werden." Roger Graef, Landrat des Kreises Bitburg-Prüm, begrüßt die Entscheidung "nachdrücklich". Nach Auffassung Graefs muss die Umbenennung in einem größeren Zusammenhang gesehen werden: Sie sei Bestandteil einer umfassenden Anstrengung zur Profilierung der Eifel im Tourismus, als Natur- und Kulturraum und bei der Vermarktung heimischer Qualitätsprodukte und -Dienstleistungen. "Aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm ist das Projekt der Dachmarke Eifel hervorgegangen", betont der Landrat. "Mit dem neuen Kreisnamen zeigen wir nun auch im amtlichen Schriftverkehr und in der offiziellen Bezeichnung aller Welt unsere Verbundenheit mit der Eifel-Region." Auch benenne sich der Eifelkreis Bitburg-Prüm zusätzlich mit einem Landschaftsnamen, ohne dadurch anderen Kreisen mit Gebietsanteilen an der Eifel etwas streitig zu machen. "Wir danken der Landesregierung, dass sie sich unseren Argumenten angeschlossen hat", sagt Graef.Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Mailen Sie uns an eifel-echo@volksfreund.de

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