Gerolsteiner Team will Bundessieger werden

GEROLSTEIN. (vog) Nervenkitzel: An diesem Sonntag startet ein Team des Frisörsalons "Anita" beim Bundesentscheid der "Color trophy". Dabei geht es um Sommertrends 2004 bei Frisuren, Make-up und Kleidung. Im Vorfeld hat das Gerolsteiner Team Hunderte Konkurrenten ausgestochen.

"Das wird ein Hammertag. Um 9 Uhr fängt es an, und erst um 22 Uhr fällt die Entscheidung. Und die ganze Zeit stehen wir unter totaler Anspannung", prognostiziert Frisörmeisterin Tanja Peifer. Die 30-Jährige weiß, wovon sie spricht. Vor zwei Jahren war sie ebenfalls dabei. "Es hat damals zwar nicht für die vorderen Rängen gereicht, aber die Teilnahme alleine ist eine große Herauforderung", meint die Meisterin. Dass ihr Team sich mit der Konkurrenz messen kann, hat es bereits bewiesen. Vor dem Start des jährlichen Wettkampfs schicken die Teilnehmer aus der gesamten Bundesrepublik hunderte Fotos als Vorschläge ein. Eine Fachjury wählt für die sieben Regionen je 18 Teams aus. Die fünf Besten jeder Region dürfen zum Bundesentscheid. Die Gerolsteiner sind als einziges Team aus den Kreisen Daun und Bitburg-Prüm dabei. "Wir mussten uns im Vorentscheid bereits mit der Konkurrenz aus Köln, Düsseldorf, Trier und Koblenz messen", berichtet Peifer. Sie ist beim Wettkampf zuständig für die Frisur, den Schnitt und die Haarfarben. "Und morgens für die vielen Interviews der Fachleute, und abends für die Präsentationsmoderation auf der großen Bühne der Rheinterrassen in Düsseldorf", fügt sie hinzu. Sie verrät ihre Taktik: "Ich moderiere aus dem Bauch heraus, muss mich aber kurz vor der Präsentation zurückziehen, weg von den anderen nervösen Teilnehmern." Frisörgesellin Erika Wagner kümmert sich ums Make-up. Was im Gerolsteiner Salon noch bis ins letzte Detail ausprobiert wird, muss beim Wettkampf perfekt sitzen. 45 Minuten hat jedes Team auf der Bühne Zeit, um unter dem strengen Blick der Jury sein Modell zu frisieren und zu schminken. Dann geht's für die Models auf den Laufsteg. "Wir müssen das ganze Repertoire abdecken, und auch die Kleidung sowie Schuhe besorgen. Alles soll trendbestimmend sein", erklärt Wagner. Modell Barbara Brang aus Hillesheim ist zufrieden mit dem Outfit, das erst vor wenigen Tagen ausgewählt wurde: beige-hellgrüne Pumphose, oranges Oberteil und grün-orange Boxerschuhe. "Je näher der Termin rückt, um so nervöser werde ich", verrät die Pharmazie-Studentin. Die 21-Jährige verfügt nur über wenig Bühnenerfahrung, hat mal für eine heimische Boutique als Model gearbeitet. Im Alltag trägt sie kein Make-up, nur ein wenig Wimperntusche. Ein Blick in ihr Gesicht macht klar, warum. "Ja, die sind echt", registriert sie den kritischen Blick auf ihre langen, geschwungenen Wimpern, die fast den Bogen der Augenbraue erreichen.Anderssein wird belohnt

Ihre schulterlangen Haare wurden vergangene Woche in matten Brauntönen gefärbt. Die Frontpartie erhielt Strähnen in zweierlei Blondtönen. Den trendbestimmenden Schnitt erhält sie am Samstag. Peifer verrät, wie der aussieht: "Auf jeden Fall mit Pony, alles gestuft, franselig geschnitten und mit stumpfer Kontur nach außen gefönt." Angst, ein völlig anderer "Typ" zu werden, hat Brang nicht. Die Studentin meint: "Ich bin risikofreudig, und lasse mich vom Ergebnis überraschen." Bei Frisörgesellin Wagner steigt indes die Aufregung. Sich scheinbar selbst beruhigend, sagt sie: "Ich werde beim Bundesentscheid nichts anders machen, weil ich wieder alles geben werde." Beim Regionalentscheid hatte das Team den Vogel abgeschossen. Peifer berichtet: "Unser Modell hatte als einziges flache Schuhe an, die Kleidung war sportlich. Und dann hatten wir noch Startnummer dreizehn." Und das "Anderssein" hat die Jury positiv bewertet. Beim Bundesentscheid winkt dem erstplatzierten Team ein Medienpreis in Wert von 40 000 Euro. Das heißt, es gibt kein Bargeld, sondern Werbung für das Team in diesem Wert. Außerdem werden Spezialpreise, wie Abbildungen des Modells auf Titelseiten von Mode-Hochglanzmagazinen, vergeben. Das Gerolsteiner Team aber bleibt auf dem Teppich - noch: "Dabei sein ist alles."

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