Gerolsteiner streckt Geld vor

HILLESHEIM/GEROLSTEIN. Überraschende Unterstützung: Der Gerolsteiner Brunnen bietet dem Land an, das Geld für die schätzungsweise zwei Millionen Euro teure Ortsumgehung Hillesheim vorzustrecken.

 Brummis ohne Ende: Allein vom Gerolsteiner Brunnen fahren in Spitzenzeiten täglich mehr als 200 Lastwagen durch Hillesheim. Das Unternehmen hat nun angeboten, das Geld für den Bau der Umgehungsstraße (rund zwei Millionen Euro) vorzustrecken.Foto: Mario Hübner

Brummis ohne Ende: Allein vom Gerolsteiner Brunnen fahren in Spitzenzeiten täglich mehr als 200 Lastwagen durch Hillesheim. Das Unternehmen hat nun angeboten, das Geld für den Bau der Umgehungsstraße (rund zwei Millionen Euro) vorzustrecken.Foto: Mario Hübner

Mit seinem Angebot will der Mineralwasser-Konzern die ins Stocken geratene Planung der seit Jahren diskutierten Umgehungsstraße wieder anstoßen. Einen Vertrag zwischen dem Unternehmen und dem Land, das die Landesstraße zu bauen hätte, gibt es derzeit zwar nicht. Dafür liegt aber der Hillesheimer Verwaltung eine schriftliche Absichtserklärung des Gerolsteiner Brunnens vor. Zudem haben Ende vergangener Woche die beiden Hillesheimer Bürgermeister, Heike Bohn und Matthias Stein, mit der Geschäftsführung des Unternehmens über das Thema gesprochen."Das Vorhaben dauert uns zu lange"

Zu den Gründen der Offerte sagte Unternehmenssprecher Stefan Göbel dem TV : "Mit dem Angebot wollen wir erreichen, dass in die Angelegenheit wieder Bewegung kommt und das Thema damit hoffentlich bald vom Tisch ist. Kurzum: Das Vorhaben dauert uns zu lange." Das Interesse des Unternehmens an einem baldigen Bau der Straße (Göbel: "Besser gestern als heute") lässt sich an wenigen Zahlen ablesen: Im Durchschnitt verlassen täglich 237 - in Spitzenzeiten sogar 340 - Sprudellaster das Unternehmen. Wegen des Absatzschwerpunkts in Nordrhein-Westfalenfahren zwei Drittel davon (158/227) gen Norden - und dabei auf dem Rückweg durch Hillesheim. Für das Unternehmen vor allem ein Zeitverlust. Er könne sich schon an Treffen vor mehr als zehn Jahren zum Thema Ortsumgehung erinnern, so Göbel. In der Tat hat sich die Planung stets auf Neue verzögert: So stellte Harald Enders, Leiter des Landesamts für Straßen und Verkehr (LSV) in Gerolstein, bei einer Bürgerversammlung vor rund drei Jahren in Hillesheim in Aussicht, dass möglicherweise Anfang 2004 mit der Baureife gerechnet werden könne. So kam es aber nicht. Vielmehr befinden sich damals wie heute die Planer erst in der Vorbereitung des Raumordnungsverfahrens. Eingeleitet ist es aber noch immer nicht. Eine Entscheidung, welche der drei Varianten (zwei über die ehemalige Bahntrasse, eine weiter vom Ort entfernt) zum Zug kommt, wird demnach nach neuester Erkenntnis voraussichtlich nicht vor Ende dieses Jahres gefällt. Und erst danach (im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens, das frühestens Mitte bis Ende 2005 eingeleitet wird) werden die Bürger beteiligt. Eingeweiht in die Pläne des Brunnens hat Stadtbürgermeister Stein aber schon einmal den rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP) bei einem Besuch in Hillesheim. Und der zeigte sich gegenüber der Idee aufgeschlossen. Er sagte: "Die Vorfinanzierung halte ich in diesem Fall für eine gute Idee. Sie können auf meine Unterstützung zählen."

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