Geschichte in Bildern

130 Jahre Dorfgeschichte in Bildern kann die Gemeinde Meisburg nun reichlich präsentieren, denn mit der Übergabe von fast 1000 Fotos durch die Familie Rieker weist das Foto-Archiv der Gemeinde nun einen Schatz von 1400 Bildern auf.

 Ein vielfaches Wiedersehen gab es fuer die Besucher bei der Fotoausstellung und das Interesse war sehr gross.TV-Foto: Helmut Gassen

Ein vielfaches Wiedersehen gab es fuer die Besucher bei der Fotoausstellung und das Interesse war sehr gross.TV-Foto: Helmut Gassen

Meisburg. (HG) "Es ist fantastisch. Wir haben damit einen ganz tollen Querschnitt an Fotos durch alle Epochen und haben so viele Spuren an Literatur und vom Meisburger Umfeld aufgenommen, die wir jetzt noch erkunden wollen", sagt Gerhard Becker, Vorsitzender des Arbeitskreises "Meisburger Geschichte", der aus zwölf Mitgliedern besteht. Mit der Übergabe des FotoArchivs Rieker hat die Gemeinde Meisburg nun wohl eines der größten und besten Archive in der ganzen Region. Die Bilder stammen von Edmund Rieker, der 1926 in Miesenheim bei Mayen geboren wurde. Von 1953 bis 1976 war er Volks- und Grundschullehrer in Meisburg und nebenbei immer ein leidenschaftlicher Sammler, Fotograf und Bastler. In den Jahren 1953 bis 1989 fotografierte er unermüdlich öffentliche, schulische, familiäre und sportliche Ereignisse, aber auch einzelne Personen sowie Landschaften, das Dorf und das Dorfgeschehen. 1989 starb Edmund Rieker. Mit einer Fotoausstellung im Bürgerhaus hat die Gemeinde nun ihren "Schatz" der Öffentlichkeit präsentiert.

Riekers Sohn Edmund, der wie sein Bruder Berthold auch im Arbeitskreis ist, engagierte sich sehr für den Nachlass seines Vaters. Er sichtete rund 4000 Dias, digitalisierte sie und machte von den 1000 besten Bildern Abzüge für die Gemeinde.

Viele Meisburger kamen zu der Fotoausstellung. Groß war das Gelächter, wenn ältere Leute sich auf Schul- und Kommunionfotos wiederfanden und die Haus- und Vornamen in den Saal riefen. Unter den zahlreichen Hochzeitsbildern war auch das von Martin und Leni Klein zu sehen. "Das war 1953 gewesen, es freut uns sehr, dass wir auch noch bei der Fotoausstellung dabei sind", sagt Leni Klein. Edmund Riekers Witwe Hannelore wurde bei der Ausstellung besonders gedankt, und sie erinnert sich an die Fotoleidenschaft ihres Mannes. "Die Leute hatten damals ja noch keine eigenen Fotoapparate und standen dann sonntags in Festtagskleidung vor unserer Tür, um sich fotografieren zu lassen".

Peter und Thomas Schmitt, die gegen Kriegsende acht und 15 Jahre alt waren, erinnern sich bei den Fotos gefangener deutscher Soldaten an der "Schafbrück" an besondere Details. "Frauen und Kinder aus Meisburg reichten den Gefangenen Essen durch den Zaun", erzählt Thomas Schmitt von dieser schlimmen Zeit.

Geschichte gibt es auch am Freitag, 13. November, um 19 Uhr noch einmal zu sehen. Dann zeigt der Arbeitskreis "Meisburger Geschichte" im Bürgerhaus den Film von der 750 Jahr-Feier der Gemeinde.

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