Gestärkt durch den Umbau

ANTWEILER. 90 Angehörige von Morgan-Rekofa produzieren und vertreiben von Antweiler aus so genannte rotierende Übertragungssysteme wie etwa Schleifringe für Kunden in der ganzen Welt. Eine Million Euro hat das Elektrotechnik-Unternehmen in sein neues Kompetenzzentrum investiert, das es gestern in dem kleinen Eifelort im Beisein von Vertretern aus Politik und Wirtschaft eröffnete.

Die Firma Morgan-Rekofa hat ihren zum Kompetenzzentrum ausgebauten Standort Antweiler eingeweiht: 90 Mitarbeiter sind für die Entwicklung, Herstellung und den weltweiten Vertrieb von rotierenden Übertragungssystemen verantwortlich. Damit sind die Umstrukturierungen im Unternehmen beendet, die auch mit Entlassungen einhergingen. In Antweiler werden sämtliche Arbeitsschritte im Zusammenhang mit rotierenden Stromübertragern gebündelt - von der Entwicklung und Konstruktion über die Produktion bis hin zu Vertrieb und Betreuung nach dem Kauf. Bisher waren diese Bereiche an verschiedenen Standorten angesiedelt.Umstrukturierungen sind jetzt abgeschlossen

Verlagerungen innerhalb des Ahrkreises haben dazu geführt, dass nun in Antweiler fast doppelt so viele Menschen wie noch vor eineinhalb Jahren arbeiten. Viele wurden aus dem Stammwerk in Walporzheim abgezogen: Dort sind jetzt statt der einst 180 noch etwa 50 Mitarbeiter für Vertrieb, Logistik und Fertigung von Kohlenstoffprodukten zuständig. Mit der Eröffnung des Kompetenzzentrums sind die umfangreichen Umstrukturierungen innerhalb des Konzerns laut Personalleiter Klemens Marx abgeschlossen: "Antweiler geht eindeutig gestärkt aus dem Umbau des Unternehmens hervor. Der Standort ist gesichert und wird personell nicht schrumpfen." Über den anderen Standort im Kreis sagt er: "Das Werk in Ahrweiler bleibt in dieser - verkleinerten - Form bestehen.""Schön, dass wir gewonnen haben"

Geschäftsführer Klaus Hoffmann erklärte, weshalb sich das Unternehmen für Antweiler entschieden hat: "Dieser Standort hat hervorragend motivierte und erfahrene Mitarbeiter." Landrat Jürgen Pföhler und der Bürgermeister der VG Adenau, Hermann-Josef Romes, zeigten sich erfreut, dass in Antweiler ein weltweit operierendes Zentrum angesiedelt ist. "Die Standorte Antweiler und Ahrweiler mussten sich immer wieder gegen den Rest der Welt verteidigen", spielte Pföhler auf den globalen wirtschaftlichen Konkurrenzkampf an. "Ich bin froh, dass wir auch mal gewonnen haben." Im Dezember 2004 hatte die Muttergesellschaft, die englische Morgan-Gruppe, personelle Veränderungen angekündigt, die insgesamt 75 Angehörige des Unternehmens im Kreis Ahrweiler den Arbeitsplatz kostete: Der Konzern verlagerte wegen des starken internationalen Konkurrenzdrucks Teile der Montage einfacherer Produkte nach Tschechien, wo die Löhne niedriger sind. Die Geschäftsführung rechnet es den Umstrukturierungen zu, dass der Geschäftsbereich rotierende Übertragungssysteme im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2002 seinen Umsatz verdoppeln konnte. Die in Antweiler hergestellten Systeme kommen dann zum Einsatz, wenn Strom oder Daten, aber auch Luft, Wasser oder Öl nicht per Kabel oder Schlauch übertragen werden können, weil sich die Bauteile drehen. Sie finden sich in Haushaltsgeräten, Elektrowerkzeugen und Drehtüren ebenso wie in Industrierobotern, Schiffsantrieben, Radar- oder Windkraftanlagen.

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