Gesundheit als Lockstoff der Zukunft

Eine Bewertung der Saison 2009 und künftige Projekte waren Themen des Tourismusausschusses der Verbandsgemeinde Daun. Die Bilanz der Gastronomen: eine Super-Saison - trotz widersprüchlicher Statistikdaten.

 Mehr Wanderer besuchten im vergangenen Jahr die Vulkaneifel. TV-Foto: Angelika Koch

Mehr Wanderer besuchten im vergangenen Jahr die Vulkaneifel. TV-Foto: Angelika Koch

Daun. (ako) Für Verwirrung während der Ausschusssitzung sorgten die Gäste- und Übernachtungszahlen, die vom Statistischen Landesamt geliefert wurden: Sie weisen von 2007 bis einschließlich August 2009 teils extrem hohe Schwankungen auf - insgesamt mit rückläufiger Tendenz.

So müssten laut Statistik im September 2008 mit 23 689 Übernachtungen nicht einmal halb so viele Gäste in Daun gewesen sein wie im September des Vorjahrs mit 53 660 Übernachtungen - eine statistische Verzerrung, so die Vermutung. Zahlen ab September 2009 liegen seitens des Statistischen Landesamts noch nicht vor.

Auf jeden Fall spreche die Realität bei der Gastronomie in der VG Daun für 2009 eine ganz andere Sprache, versicherte Thomas Räthlein, Chef der Touristinformation Daun. "Uns wird sowohl von den Gastgebern wie von den Inhabern der Freizeiteinrichtungen einhellig rückgemeldet, dass es eine super Saison war." Eine Beobachtung, die das Team der Tourist-Info auch selbst machte.

Die Besucherzahlen in der Anlaufstelle für Beratung oder Übernachtung suchende Gäste ist deutlich gestiegen. Die neuen, auch auf das Wochenende erweiterten Öffnungszeiten der Tourist-Info wurden so stark frequentiert, dass die Anstellung einer zusätzlichen Teilzeitkraft beschlossen ist. Eines der zukünftigen Schwerpunktthemen der touristischen Arbeit wird im Rahmen der neuen landesweiten Dachmarke "IchZeit" die Umsetzung der "Gesundheitslandschaft Vulkaneifel" sein, erläuterte VG-Bürgermeister Werner Klöckner. Das entsprechende Entwicklungskonzept wird mit 200 000 Euro aus Landesmitteln gefördert, steht nun zur Vergabe an und soll bis Juni 2010 umsetzungsreif sein. Geplant ist unter anderem ein gesundheitstouristisches Kompetenzzentrum der beteiligten Verbandsgemeinden Daun, Manderscheid und Ulmen, das als Genossenschaft organisiert ist.

Es soll sowohl extern als Anlaufstelle für Gäste als auch intern beispielsweise im gesundheitstouristischen Qualitätsmanagement tätig sein. Eine Potenzialanalyse habe ergeben, dass es vor Ort mehr als 120 geeignete touristische Anbieter vom Hotel über Freizeiteinrichtungen bis zur therapeutischen Praxis gebe. "Dieses Netzwerk soll noch weiter ausgebaut werden mit dem Ziel möglichst vieler buchbarer Produkte", skizzierte Klöckner das weitere Vorgehen. Extra Bilanz: Hoteliers bestätigen die Einschätzung der Touristiker. "Die Saison war sehr gut", berichtet Petra Probst vom Schlosshotel Kurfürstliches Amtshaus. Ralf Berlingen vom Hotel Zum Goldenen Fässchen, selbst Mitglied im Tourismusausschuss, differenziert: "Das erste Quartal war weniger gut, da machte sich der Rückgang an Geschäftsreisenden bemerkbar und das Wetter war schlecht. Doch im zweiten Quartal wurde das mehr als ausgeglichen, der Sommer lief gut. Insgesamt beobachten wir, dass weniger Kegelgruppen kommen, dafür aber deutlich mehr Wanderer." (ako)

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