Gewaltiges "Pfund"

DAUN. Immer wenn ein Verteidigungsminister an die Öffentlichkeit geht und Reformen für die Bundeswehr ankündigt, wird man in Daun und Umgebung hellhörig. Vielen stellt sich sofort die Frage: Was erwartet den Standort in der Kreisstadt?

Dass die Frage nach der Zukunft des Standorts Daun vor dem Hintergrund des von Verteidigungsminister Peter Struck in der vergangenen Woche angekündigten Truppenabbaus gestellt wird, ist verständlich. Denn die Heinrich-Hertz-Kaserne ist nicht nur militärisch von großer Bedeutung, sondern für die Kreisstadt und die Region auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. In Daun gibt es derzeit rund 1250 Beschäftigte (Berufs- und Zeitsoldaten, Wehrpflichtige und Zivilangestellte). Während in der Vergangenheit der Erhalt von Standorten in strukturschwachen Regionen bei den Planungen immer mit ins Kalkül gezogen wurde, scheint Struck diesmal entschlossen zu sein, ausschließlich militärische und betriebswirtschaftliche Gründe als Basis für künftige Entscheidungen nehmen zu wollen. Entschieden ist noch nichts, die Liste der zu schließenden Standorte soll Ende kommenden Jahres vorliegen. Aber die Voraussetzungen für eine langfristige Präsenz des Bundeswehr in Daun sind gut, denn der Standort hat sich in den vergangenen Jahren "fit" gemacht für die Zukunft.Wichtiger Beitrag für die Führung

Von Daun aus werden Informationen über Streitkräfte in aller Welt gesammelt und ausgewertet. Diese Daten sind ein wichtiger Beitrag für die politische und militärische Führung der Bundeswehr, die Situation beispielsweise in Krisengebieten einschätzen und die Sicherheit der Soldaten im Auslandseinsatz so weit wie möglich gewährleisten zu können. Seit 1996 sind auch Dauner Soldaten mit von der Partie bei den Auslandseinsätzen von Bosnien bis Afghanistan. Nicht mehr nur Heeres-, sondern auch Marine- und Luftwaffen-Soldaten tun seit einiger Zeit Dienst in Daun. Für die Heinrich-Hertz-Kaserne spricht auch, dass dort seit 1999 gut 25 Millionen Euro in den Neubau oder die Sanierung von Gebäuden investiert wurden.

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