Glaube, Traum und Sehnsucht

KELBERG. (bb) Erstmals veranstalteten die Inhaber des Gesundheitscenters Heupenmühle ein Konzert, und auch für die beiden Interpretinnen war der gemeinsame Auftritt eine Premiere: Zur Klaviermusik von Marianne Scheiner sang Gundi Rützel "Lieder zum Frühling und zum Maien".

 Die Pianistin Marianne Scheiner (links) und die Sopranistin Gundi Rützel gaben erstmals zusammen ein Konzert. Foto: Brigitte Bettscheider

Die Pianistin Marianne Scheiner (links) und die Sopranistin Gundi Rützel gaben erstmals zusammen ein Konzert. Foto: Brigitte Bettscheider

Dass Stücke aus der Feder von Franz Schubert, Robert Schumann und Felix Mendelssohn-Bartholdy auf dem Programm standen, war konsequent mit dem Blick auf das Thema des Abends. Handelt es sich doch um die bedeutendsten Liedkomponisten der Romantik. Dass das Klavierspiel von Marianne Scheiner (Daun) und der Gesang von Gundi Rützel (Borler) gleichberechtigt auftraten, war für die Zuhörer ein Genuss. Und dass sich der Ehemann der Sopranistin, Gerhard Rützel, als ebenso kundiger wie unterhaltsamer Moderator erwies, machte die Veranstaltung insgesamt rund. Aus dem reichen Fundus des "im Liede unübertroffenen" Schubert stammte der erste Liederzyklus: Frühlingsglaube, Frühlingssehnsucht, Frühlingstraum. Mit drei Schubert-Liedern klang das Konzert aus: mit der Liednovelle "Trockne Blumen", dem heiter-melodischen Stück "Die Forelle" und mit einer herrlich übermütigen Vertonung eines Goethe-Gedichts ("Der Musensohn"). Robert Schumann habe wunderschöne Musik komponiert. Aber sein Leben? "Immer wieder haarscharf daneben", berichtete Gerhard Rützel, als er das Lied "Erstes Grün" ansagte. Und als er fragte: "Wie schwer hat es einer, der es leicht hat?", war das Programm bei Felix Mendelssohn-Bartholdy angelangt. Dessen eingängige, volksliedartige Melodien präsentierten die Pianistin und die aus dem Opernfach stammende Sängerin mit viel Phantasie und Gespür für die poetische Stimmung. Aus dem Höhepunkt von Robert Schumanns Liedschaffen, dem Liederkreis Opus 39 nach Josef von Eichendorff, führten sie das wohl schönste auf: "Mondnacht". Das Publikum dankte mit konzentrierter Aufmerksamkeit und persönlichen Komplimenten.

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