Gleicher Service mit weniger Personal?

GEROLSTEIN. Nicht etwa der Generalumbau des Gerolsteiner Freibads, für den im nächsten Jahr fast eine Million Euro ausgegeben wird, stand im Mittelpunkt der Etatdebatte im Verbandsgemeinderat, sondern die Personalkosten der Verwaltung.

Ausgelöst durch die "Hartz IV-Gesetze" und die damit verbundene Verlagerung von Zuständigkeiten zur Kreisverwaltung waren bei der aktuellen Debatte um den Haushalt der Verbandsgemeinde Gerolstein ausnahmsweise mal nicht die großen Investitionen - wie der insgesamt 2,8 Millionen Euro teure Umbau des Freibads - die wichtigsten Themen. Vielmehr entfachte sich an dem größten und weiterhin steigenden Ausgabenposten im Verwaltungsetat eine rege Diskussion: den Personalkosten. Diese werden um 2,45 Prozent gegenüber diesem Jahr steigen und fressen somit fast die Hälfte des gesamten Verwaltungsetats auf. Tim Steen (Bündnis 90/Die Grünen) sagte: "Wenn der Aufwand geringer wird, soll sich das auch im Personalplan niederschlagen. Wir fordern daher im Rahmen der normalen Fluktuation eine Reduzierung um 0,5 Stellen im nächsten Jahr." Darüber hinaus beantragte er als Reaktion auf den Anstieg der Personalkosten in den vergangenen zehn Jahren um rund 15 Prozent, dass in den nächsten zehn Jahren die Personalkosten jährlich um ein Prozent gesenkt werden. Außer den beiden Grünen-Vertretern Tim Steen und Barbara Worm stimmte aber niemand zu. So sagte CDU-Fraktionssprecher Klaus Schildgen: "Das ist ein schöner Vorschlag, mehr aber auch nicht. Wir sind für eine offene Zusammenarbeit mit der Verwaltung und können auch nicht einschätzen, ob die Fachbereiche ausgelastet sind oder nicht." Vielmehr verließen sich die Mandatsträger auf die Aussage von Bürgermeister Matthias Pauly (CDU), "dass wir das Personalbudget permanent kritisch hinterfragen", und seine Zusage: "Wenn wir abbauen können, werden wir das auch tun." Und Pauly wurde auch noch etwas konkreter: "Laut zuständigem Fachbereich können wir im nächsten Jahr (eine Stellenreduktion; Anm. der Redaktion) um die 1,5 hinbekommen." Eine sofortige Reduzierung hingegen lehnte er ab, "weil wir noch nicht wissen, wie sehr uns die Altfälle (im Bereich der sozialen Sicherung) belasten." Als weitere Argumente für den letztlich in der vorgeschlagenen Form verabschiedeten Personalplan samt -budget führte er zweierlei ins Feld: Erstens sei bereits im Zuge von "Hartz IV" ein Mitarbeiter zur Kreisverwaltung gewechselt und somit nicht mehr auf der Lohnliste der Verbandsgemeinde. Zweitens würden "auch 2005 zwei zusätzliche Ausbildungsstellen geschaffen". Pauly: "Hier wollen wir Verantwortung übernehmen."

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