Eine gute Idee, die Bilder in dem geräumigen Bürgersaal zu zeigen: Zur Eröffnung der Ausstellung von Jutta Schulte-Gräfen kamen etwa 80 Besucher nach Rengen. Und um die Motive auf sich wirken zu lassen, trat der Betrachter gerne ein paar Schritte zurück. Etwa der bekannte Dauner Künstler Franziskus Wendels vor dem Bild mit dem alten Rasenmäher, aus dem das abgemähte Gras herausfliegt. "Das Bild hat Witz, und es ist ein technisches Motiv. Deshalb fällt es aus dem Rahmen dieser Ausstellung", bemerkt er. Der Malerin macht er ein Kompliment: "Das Bild ist dir sehr gelungen." Auch die Künstlerin Cornelia Lenartz beschreibt ihren Eindruck von der Arbeitsweise Jutta Schulte-Gräfens ("Du arbeitest sehr konzentriert"), indem sie auf Ausstellungsstücke hinweist. Es ist die fünfteilige Serie "Vulkanismus". Die Idee für die Bilder sei bei einem Ferienaufenthalt auf der Insel Lanzarote entstanden. Anschließend habe sie eine Reihe von Fachbüchern zum Thema Vulkanismus gelesen. Und schließlich gemalt: wie es sich im Innern des Vulkans zu regen beginnt, wie er explodiert, die glühende Lava sich ausbreitet und wie allmählich wieder Ruhe einkehrt. Über ihre Akte - lesend, liegend, im Bad, im Licht, am See - sagt Jutta Schulte-Gräfen: "Es geht mir nicht um perfekte Proportionen, ich will viel mehr den augenblicklichen Gemütszustand der Frau über die Farb- und Formgebung zum Ausdruck bringen." "Ich bin glücklich, wenn ich an der Leinwand stehen kann", bekennt die Malerin, die erst seit ein paar Jahren den Traum aus ihrer Teenagerzeit in die Tat umsetzt. Dass das Malen bei ihr überhaupt "in Bewegung" gekommen sei, verdanke sie Cornelia Lenartz, "meiner fachkundigen und großherzigen Begleiterin". Die Ausstellung "Einblicke 2003 bis 2004" ist inzwischen in das Atelier in der Rengener Tulpenstraße umgezogen. Dort ist sie noch bis 24. November zu sehen, jeden Tag von 15 bis 18 Uhr. Kontakt: Jutta Schulte-Gräfen, Daun-Rengen, Telefon 06592/7591.