Griff nach den Sternen

DAUN. (ako) Ein absoluter Feiertag für das Schlosshotel Kurfürstliches Amtshaus: Mit der Einstufung in die Kategorie Vier-Sterne-Superior behauptet das Hotel einen Spitzenplatz unter deutschen Häusern. Inhaber Günter Probst wurde für seine Verdienste um den Tourismus der Kreisstadt mit der Ehrennadel ausgezeichnet.

Wer das Foyer des Kurfürstlichen Amtshauses betritt, merkt sofort, dass er sich in einem der besten Häuser Deutschlands befindet: Antiquitäten und aufmerksamer Service umgeben den Besucher. Das war noch nie anders, seit Günter und Christa Probst die Dauner Burg übernahmen. Liebevoll, mit einem Hang zum Perfektionismus, haben sie das Haus ausgestattet. Neu ist, dass ein halber Stern mehr an der Hauswand prangt: Mit der Klassifizierung Vier-Sterne-Superior kann in den Kreisen Daun und Bitburg-Prüm sonst nur das Biersdorfer Dorint Hotel konkurrieren. "Es fehlen lediglich Kleinigkeiten an der höchsten Klasse", erläutert Margret Bongart, bei der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH (RPT) zuständig für die Hotelklassifikation, die in Deutschland - anders als etwa in Frankreich - eine freiwillige Qualifizierungsmaßnahme der Gastgeber ist. Dem Kurfürstlichen Amtshaus, das mittlerweile von Petra Probst geleitet wird, würde etwa ein Portier, der rund um die Uhr für die Gäste bereit steht, die allerhöchsten Weihen bringen. Garagen, ansonsten ein Muss, sind aus denkmalpflegerischen Gründen tabu. "Außerdem kann man als 60-Betten-Hotel zusätzlich zum Gourmet-Restaurant nicht noch eine gutbürgerliche Küche eröffnen", zeigte sich Günter Probst zufrieden, auch wenn noch ein halber Stern Distanz bis zur absoluten Spitze ist. Die vier "Aral"-Sterne und drei "Michelin"-Häuser, die das Schlosshotel aufweist, gelten inoffiziell als ebenso gut wie ein fünfter Stern. Die Ausstattung und vor allem der Service des Kurfürstlichen Amtshauses seien deutlich besser als das Niveau eines normalen Vier-Sterne-Hauses, lobten RPT-Chef Achim Schloemer und Peter Wagner vom Hotel- und Gaststättenverband Rheinland-Pfalz, die die Urkunde überreichten. "Die Gäste kommen hierher nicht wegen der Stadt Daun, sondern wegen des Hotels selbst", bemerkte Schloemer anerkennend. Sowohl Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen als auch VG-Bürgermeister Werner Klöckner samt Verkehrsamtsleiter Thomas Räthlein konnten bei aller touristischen Attraktivität Dauns nur zustimmen. "Günter Probst ist der Erste, der die Ehrennadel für seine unternehmerischen Verdienste verliehen bekommt", zollte Jenssen dem Hotelier bei der Auszeichnung durch die Stadt Respekt. Der hohe Standard des Kurfürstlichen Amtshauses komme der gesamten Region zugute.Quereinsteiger übernahm Dauner Aushängeschild

Dabei ist Günter Probst in seinem Fach ein Quereinsteiger: Eine Hoteliersausbildung hatte der Kaufmann aus dem Einzelhandel nicht, als er das für Daun wichtige Hotel und Aushängeschild übernahm. "Umso mehr ist die Leistung herauszuheben", befand Peter Wagner, "und es ist bemerkenswert, wie gut es gelungen ist, eine warmherzige Atmosphäre mit so hohen Ansprüchen zu vereinbaren." Familie Probst und ihr Team freut die doppelte Auszeichnung ungemein, "und dazu gehört natürlich Champagner", läutete Günter Probst die Feier ein, obwohl eine seiner Töchter als Winzerin Rieslingsekt produziert. Der käme dann beim fünften Stern zu Ehren. Auf die Frage, ob der tatsächlich angepeilt wird, hüllten sich Hoteliers wie Touristiker noch in heiteres Schweigen. "Das wäre auf jeden Fall mehr Stress", gab Wagner zu bedenken.

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