"Große Chance vertan"

Die Bürgerinitiative gegen die Lavaabbau-Erweiterung am Strohner Wartgesberg ist mit der Neuabgrenzung der Kreisverwaltung unzufrieden. Sie hatte auf ein klares "Nein" des Landrats zur Erweiterung gehofft.

Strohn. (sts) Die Stellungnahme der im vergangenen Jahr gegründeten Bürgerinitiative (BI) zur gestern verkündeten Neuabgrenzung des Landschaftsschutzgebiets "Strohner Schweiz und Wartgesberg" (der TV berichtete) lässt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig. "Diese Entscheidung ist kein Kompromiss, sondern eine Verbeugung vor kurzsichtigen, an wirtschaftlicher Profitmaximierung orientierten Interessen und eine Absage an den Geotourismus und an den Umweltschutz. Die berechtigten Bedenken und Sorgen vieler Bürger haben bei dieser Entscheidung keine Rolle gespielt." Landrat Heinz Onnertz hatte mitgeteilt, dass die Abbaufläche um einen halben Hektar verkleinert werde, zudem solle das Auffüllen mit Fremdmaterial eingeschränkt und ein Großnaturschutzgebiet vorbereitet werden. Der BI reicht das aber nicht: "Hierzu hätten wir ein ganz klares Nein erwartet, denn wer garantiert, dass trotz Genehmigungen und Kontrollen bei der Vielfalt der in großen Mengen eingebrachten Materialien kein Missbrauch getrieben wird? Die aktuellen Vorgänge in Dockweiler bestätigen uns in unseren Befürchtungen", heißt es in der Erklärung der BI. Mit der Entscheidung des Kreises sei eine "große Chance" vertan worden. Ein Kompromiss, wie die BI ihn hätte mittragen können, hätte unter anderem einen Abbau nur noch außerhalb des Landschaftsschutzgebiets, einen sofortigen Stopp der Einlagerungen sowie die Forcierung und Weiterentwicklung des Geotourismus' durch die Gemeinde als bedeutsamen wirtschaftlichen Faktor mit nachhaltigem Zukunftspotenzial enthalten. So aber sei diese Entscheidung im Kontext der geotouristischen Entwicklung der Vulkaneifel "kurzsichtig und ein nicht wiedergutzumachender Fehler".

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