"Als die Zahnärztin entschwunden war, betrachtete ich noch eine ganze Weile lang ratlos ihren leergeputzten Kuchenteller. Als ich bezahlen wollte, erfuhr ich, dass das Frau Dr. Lehnartz bereits für mich erledigt hatte. Ich stieg in mein Auto und fuhr zurück nach Daun. Es hatte begonnen zu nieseln, und ich fühlte mich zerschlagen. Seit den frühen Morgenstunden war ich unterwegs, hatte mich mit einem Toten und vier Verdächtigen herumgeschlagen, und jetzt schwirrte mir der Kopf. Ich beschloss, in der "Kleinen Kneipe" bei einem Bier sehr gründlich nachzudenken. Vor meinem geistigen Auge ließ ich noch einmal die vier Menschen aufmarschieren, die so unterschiedliche Reaktionen auf den Tod von Paul-Arno Gruehn gezeigt hatten. Ein Motiv hatte jeder einzelne von ihnen. Sie alle hatten Schuld auf sich geladen. Genau wie ich. Ich erinnerte mich zurück an die Nacht, in der ich von Neuerburg über die Dörfer nach Hause gefahren war. Es war jetzt sechs Jahre her. Da war plötzlich das Auto auf die kleine Kreuzung gerollt, und ich hatte viel zu spät gemerkt, dass der andere Fahrer Vorfahrt hatte. Es schepperte unglaublich, aber ich fuhr unaufhörlich weiter, denn ich wusste, dass eine Blutprobe an diesem Abend das letzte war, was ich hätte gebrauchen können. Ich erinnerte mich daran, wie ich in den nächsten Tagen zitternd vor Erleichterung im TV zur Kenntnis genommen hatte, dass dem Fahrer nichts passiert war. Und irgendwann hatte ich mit dieser Sache abgeschlossen. Aber dann tauchte Gruehn auf. Ich hatte ihn gefragt, woher er sein Wissen bezog, aber er hatte mich nur mit seinen gelben Zähnen angegrinst und gesagt, dass er seine Augen und Ohren überall habe. Er hatte mich in Angst versetzt. Genau wie die vier anderen. Wie viel Angst musste erst derjenige von ihnen empfunden haben, der Gefahr lief, dass ihm ein längst vergangener Mord nachgewiesen wurde? An der Theke hörte ich jetzt die Leute über den Leichenfund am Dronketurm reden. Und plötzlich sah ich etwas ganz deutlich aus dem Wust an Informationen, die ich heute zusammengetragen hatte, heraus ragen. Etwas, das mir mit einem Mal den richtigen Weg zeigte. Und plötzlich wusste ich genau, wer heute früh in den Morgenstunden, hoch über der Eifel auf dem Turm, mit Gruehn dessen letztes Geschäft abgewickelt hatte. Wissen Sie es auch? Wer hat Paul-Arno Gruehn auf dem Gewissen? Schufti, der Vergewaltiger, Zahnärztin Dr. Lehnartz, die wegen ihrer Eheprobleme zur Brandstifterin wurde, Irmgard Schlösser, die Kaufhaus-Diebin, Bert Deuster, der Bankangestellte mit dem laxen Umgang anderer Leute Geld oder Frank Sevenich selbst, der Unfallflüchtige? Wenn Sie die Lösung wissen, dann schicken Sie sie uns auf einer Postkarte. Die Adresse: TV -Redaktion, Stichwort: Krimi-Rätsel, Wirichstraße 3, 54550 Daun.Mitmachen lohnt sich: Als Hauptpreis verlosen wir unter allen richtigen Einsendungen einen Tag bei einer WDR-Tatort-Produktion. Seien Sie bei den Dreharbeiten hautnah dabei! Als weitere Preise verlosen wird Bücher der bekannten Eifel-Krimi-Autoren Jaques Berndorf und Ralf Kramp. Einsendeschluss ist Montag, der 15. September." Am kommenden Dienstag lesen Sie die Auflösung. Dann geben wir auch die Gewinner bekannt.