Grüne wagen zarten Neuanfang

DAUN/GEROLSTEIN. (bl/mh) Annäherung: Was vor wenigen Wochen undenkbar schien, ist Realität: Die zweiköpfige Kreistagsfraktion und der gebeutelte Kreisverband der Grünen, zwischen denen lange Funkstille herrschte, wollen wieder kooperieren Ein Anfang ist gemacht.

Die mehrstündige Diskussion zwischen Fraktion und Partei bei der jüngsten Kreismitgliederversammlung werten sowohl Fraktionsmitglied Ulli Meyer als auch die nach den Rücktritten von Tim Steen und Norbert Worm einzig verbliebene Vorstandssprecherin Leonie Faber als "fruchtbar". Ein Ergebnis war die Übereinstimmung darüber, dass die "Kritik der Fraktion an der Politik des Landrats inhaltlich berechtigt" war. Darüber hatte es Streit zwischen Partei und Fraktion gegeben, der den Graben weiter aufreißen ließ. Gleichzeitig legte die Versammlung fest, dass im Rahmen der Strategie für die Kommunalwahl 2004 "das Verhalten und das Verhältnis gegenüber dem Landrat neu bewertet" wird. Meyer wertet das Ergebnis als Bestätigung der Arbeit der Fraktion. Die versagte Entlastung des Landrats bei der Rechnungsprüfung 2001, der Weiterbau der A 1, die Beteiligung des Kreises am Flugplatz Bitburg oder das Kreisstraßen-Bauprogramm seien Beispiele dafür, wo die Positionen zwischen Grünen und Landrat zuletzt auseinander gegangen seien. Meyer sieht nun "eine gute Grundlage, gemeinsam in der Öffentlichkeit wieder Positionen vertreten zu können". Rückblickend sagt er: "Ich habe stets an die Kraft der Argumente geglaubt." Er räumt aber auch selbstkritisch ein, "dass wir den Verband vielleicht nicht mit genügend Informationen versorgt haben." Der Impuls, wieder aufeinander zuzugehen, ist laut Leonie Faber von der Dauner Grünen-Riege ausgegangen. Führungsriege wird im Herbst komplettiert

Nicht gesprochen wurde über die vakante Position des Geschäftsführers. Zu den Nachwahlen soll es laut Leonie Faber im Herbst kommen, die Kreistagsliste für die Kommunalwahl 2004 soll "möglichst noch in diesem Jahr" aufgestellt werden. Vorstandssprecherin Faber ist trotz des Tohuwabohus im Kreisverband und dem bislang zerrütteten Verhältnis zur Fraktion optimistisch: "Von dem Ergebnis der jüngsten Bundestagswahl leiten wir ab, dass es im Kreis Daun noch ein großes Wählerpotenzial für grüne Politik gibt, das bisher noch nicht voll ausgeschöpft wurde."

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