"Gut versorgt mit tollen Angeboten"

NIEDERSTADTFELD. Mehr als 300 Ganztagsschulen gibt es mittlerweile in Rheinland- Pfalz. Seit September 2004 bietet die Grund- und Hauptschule Niederstadtfeld im Hauptschulbereich die offene Ganztagsschule (GTS) an. Nach dem ersten Jahr mit rund 80 Schülern sind in diesem Jahr 56 Kinder dabei.

Rund 190 Schülerinnen und Schüler in neun Klassen besuchen die Grund- und Hauptschule in Niederstadtfeld. Unterrichtet werden sie von 15 Lehrern; eingeteilt sind sie in Klassengrößen zwischen 15 und 25 Schülern. Das sind die Zahlen zu der 1968 eingeweihten Schule, die schon immer einen guten Ruf bei Schülern und Eltern genießt. Stärkung des Standorts

Die Möglichkeit, eine Ganztagsschule (GTS) für den Hauptschulbereich anzubieten, wurde gern angenommen, wie Schulleiter Matthias Klein erklärt: "Einer der Gründe war auch, die Schule damit aufzuwerten, was mit dazu beiträgt, dass der Schulstandort auf längere Zeit erhalten bleibt." Die in der Ganztagesschule zusätzlich zur Verfügung stehende Zeit soll genutzt werden, um den Schülern ein Lernen zu ermöglichen, das ihre persönlichen, fachlichen und nicht zuletzt sozialen Kompetenzen stärkt. Hinter dem Konzept der GTS stehen Schulleiter Klein und sein Stellvertreter, Manfred Gorges. Er sagt: "Ich stehe der Ganztagsschule sehr positiv gegenüber. Vor allen Dingen, wenn ich manche Kinder beobachte, die bei uns sehr zufrieden sind und sonst am Nachmittag vielleicht vor dem Fernseher säßen oder auf der Straße wären und somit nichts Sinnvolles machen würden. Die sind bei uns gut versorgt mit tollen Angeboten." Und die können sich sehen lassen. Das Angebot reicht von Computerschulung, Schwimmen, Tischtennis, Werken, Tae Boe, Fußball, Reiten, Tanzen, Basteln und Malen, eine Musical-Arbeitsgemeinschaft, Mofa-Unterricht, Kochen bis zu Wissenswertem über den Wald. Und für drei Euro (für Kinder mit einem Lehrmittelgutschein ein Euro) bekommen die Kinder ein gutes Mittagessen. Im vergangenen Jahr wurde zudem noch ein Allwetterplatz fertiggestellt, auf dem schon bald Basket- und Volleyball gespielt werden können, und als aktuelles Projekt steht eine neue Bibliothek mit Internetarbeitsplätzen an, die demnächst eröffnet wird. 10 000 Euro, davon 9000 Euro vom Land, stehen dafür zur Verfügung. Möbel und Bücher sind bereits bestellt. Doch trotz der vielfältigen Angebote war es in diesem Schuljahr schwieriger, Kinder für die Ganztagsschule zu begeistern. Statt über 80 wie im vergangenen Jahr sind nun noch 56 Schüler dabei. "In diesem Schuljahr war es schwieriger, Kinder für die GTS zu bekommen, wobei wir uns auch mehr Schüler aus dem Dauner Bereich gewünscht hätten", sagt Klein.Änderungen am Konzept

Wegen einiger Schwierigkeiten im vergangenen Schuljahr wurde das Konzept dann umgestellt. Gorges: "Wir haben im vergangenen Jahr für jeden Schüler an einem Tag zu den Arbeitsgemeinschaften noch Förderunterricht gegeben. Das war für die meisten Kinder neben den Hausaufgaben zu anstrengend, dann waren sie fix und fertig. Nun integrieren wir den Förderunterricht mit in die Hausaufgabenzeit." Zwei Drittel der Lehrer sind beim Projekt GTS mit dabei. Die Arbeitsgemeinschaften werden zudem mit außerschulischen Kräften bewältigt. Trotz kleiner Rückschläge sind Klein und Gorges zufrieden mit dem Projekt GTS. "Wir haben bereits im ersten Jahr festgestellt, dass hier an der Schule jetzt ein bedeutend angenehmeres Klima herrscht, was das Verhalten und die Hilfsbereitschaft angeht. Auch auf dem Schulhof spielen Kleinere und Größere jetzt mehr zusammen, und Streitereien sind seltener geworden", freut sich der Schulleiter. Eine Umfrage unter den Schülern soll nun Klarheit bringen, was besonders gefällt oder noch verbessert werden könnte.

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