"Gute Luise" sucht Paten

DAUN-WALDKÖNIGEN. Noch in diesem Jahr wird das Bodenordnungsverfahren Waldkönigen beendet. Das "Sahnehäubchen" wäre die Patenschaft auf die Streuobstwiesen durch Gruppen, Vereine oder Verbände.

 Hoffen auf viele Interessenten, die eine Partnerschaft übernehmen: Robert Lorse und Anne-Ruth Windscheif.Foto: Brigitte Bettscheider

Hoffen auf viele Interessenten, die eine Partnerschaft übernehmen: Robert Lorse und Anne-Ruth Windscheif.Foto: Brigitte Bettscheider

Der Fachmann nennt es "reich strukturiertes Offenlandmosaik". Der Naturfreund nennt es eher "Augenweide", wie sich ihm das Ernstberggebiet heute präsentiert: als eine eifeltypische Kulturlandschaft mit seltenen Pflanzen und Tieren, mit geschützten Gewässerrandstreifen und über 1000 neu gepflanzten Bäumen. Dazu gehören auch etwa 350 Obstbaumhochstämme, die sich in mehreren Streuobstwiesenabschnitten befinden und über einen Lehrpfad erreichbar sind: die Gute Luise, die Große Schwarze Knorpelkirsche und die Bühler Frühzwetsche, der Dülmener Herbstrosenapfel und der Schöne von Nordhausen. Kräfte sind gebündelt worden

Wo durch verstreuten Grundbesitz und mäßige Bodenqualität die Landwirtschaft immer mehr zurückgegangen war, wo Weihnachtsbaumkulturen das Bild prägten und große Flächen brach lagen, da bündelte seit 1996 das Kulturamt Prüm die Kräfte. Es stimmte sich mit der Teilnehmergemeinschaft, mit dem Landesbetrieb Straßen und Verkehr sowie mit der Stadt Daun ab und brachte Landwirtschaft und Landespflege auf einen Nenner. Nun steht die Schlussfeststellung an, und der Stadtbeigeordnete Robert Lorse und Anne-Ruth Windscheif vom Kulturamt Prüm haben ein Anliegen: "Wir möchten die Pflege und Nutzung der Streuobstwiesen in einer kostenlosen Patenschaft vergeben." Streuobstwiesen hätten schon früher das Bild der Eifel geprägt und stellten heute Erholungsraum für Menschen sowie Lebensraum vieler bedrohter Vogel- und Insektenarten sowie verschiedener Kleinsäuger und Fledermäuse dar, erläutert die Kulturamtsmitarbeiterin. Sie macht klar, was die künftigen Paten erwartet: "Obstbäume benötigen lebenslang einen ihrem Alter entsprechenden, fachgerechten Schnitt." Der Baumbestand soll möglichst geschlossen verpachtet werden. Für die Beweidung der Streuobstwiesen sorgen Schafe. "Jede Obstwiese muss die wirtschaftliche Nutzung des Obstes zum Ziel haben", betont Anne-Ruth Windscheif. Dazu biete die "Fördergemeinschaft naturnaher Obstwiesen und -weiden" (Föno) die Unterstützung der Paten an. Eines der Ziele von Föno sei die Vermarktung des ökologisch erzeugten Hochstammobsts und seiner Produkte. Zudem biete die Fördergemeinschaft Schnittkurse für den Pächter an. Gruppen, Vereine oder Verbände, die an einer Patenschaft interessiert sind, wenden sich an Robert Lorse, Bürgerbüro der Stadt Daun, Burgfriedstraße 25, Telefon 06592/984649.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort