"So habe ich mir das bei der Polizei nicht vorgestellt. Ich dachte, die sitzen nur rum und warten, bis einer anruft", sagte Anne Roberts, die sich im Rahmen des "Girlsday" einen Tag bei der Dauner Polizei umschaute. Die Regionalschülerin war von der Spurensicherung, die Kriminaloberkommissarin Waltraud Brenk zeigte, begeistert. Polizeikommissar und Jugendsachbearbeiter Christoph Meyer zeigte 13 Schülerinnen das "Herzstück" der Dienststelle, die Wache. Die Mädchen staunten über die Vielfalt der Einsätze: Beleidigung, Diebstahl, Einbruch, Unfall, Tierquälereien, Körperverletzungen. Hundeführer Werner Stolz und Rauschgifthund "Torro" zeigten einen weiteren Einsatzbereich. Meyer erklärte den Mädchen den Weg der Bewerbung bis zur Einstellung sowie die Karrierechancen. In der Eifelkaserne in Gerolstein übernahm diesen Part der Wehrdienstberater. Major Martin Walter scharte 54 Mädchen der Regionalen Schule und des Gymnasiums Gerolstein sowie der Realschule Hillesheim um sich. Insgesamt waren 130 Schüler auf "Windige Höh" gekommen. "Von 700 Soldaten in der Eifelkaserne sind nur vier Frauen. Das ist zu wenig", sagte Walter. Die Gerolsteiner Fernmelder präsentierten den Mädchen die Technik der Satelliten-Kommunikation, die Waffenausbildung, die Stabsarbeit und den Sanitätsdienst. Die Gymnasiastinnen Sarah Grün und Caroline Braun sagten: "Das ist schon interessant, aber die Verpflichtung ins Ausland gehen zu müssen, gefällt uns nicht." Realschülerin Elisa Pint will pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte werden. "Ich kann mir auch eine Arbeit hier im Sanitäts-Bereich vorstellen", sagte die Neunklässlerin. Oberfeldwebel Nicole Rieth ist eine der vier Soldatinnen in Gerolstein. Die 27-Jährige war im April 2001 die erste Frau in der Männerdomäne. Sie ermunterte die Schülerinnen: "Beruf und Familie kriegt man schon unter einen Hut, und als Soldatin hat man auch keine Probleme in der Gesellschaft." Gerlinde Arndt nächstes Jahr wieder dabei

Gerlinde Arndt, ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte im Gerolsteiner Land, hat die "Girlsday"-Premieren bei der Polizei und in der Kaserne initiiert. "Die Chance, mal zwanglos in verschiedenen Berufen Einblick zu kriegen, ist toll. Deshalb kümmere ich mich auch nächstes Jahr gerne wieder darum." Viele Schülerinnen waren auch in Handwerksbetrieben. Lea Hilgers und Katharina Sonntag sagten nach dem Schnuppertag in einem Steinmetzbetrieb: "Das ist uns zu staubig und zu viel Handwerk. Wir haben gedacht, das hätte mehr mit Kunst zu tun." Weitere Informationen für Karrieren bei der Polizei gibt es im Internet unter www.ihre-einstellung-interessiert-uns.de. Karriere-Infos bei der Bundeswehr gibt es unter www.bundeswehr.de und dem Link Jugend & Karriere.