Häfner und Klöckner ohne Konkurrenz

Daun/Kelberg · In den Verbandsgemeinden Daun und Kelberg werden am 29. November die hauptamtlichen Bürgermeister gewählt. Seit Montag steht fest: Nur die Amtsinhaber Werner Klöckner (Daun) und Karl Häfner (Kelberg) treten an.

Häfner und Klöckner ohne Konkurrenz
Foto: Stefan Sartoris

Während es bei den Wahlen der Bürgermeister der Verbandsgemeinden Obere Kyll und Gerolstein am 7. Juni jeweils gleich drei Bewerber gegeben hatte, treten bei den Wahlen der Rathaus-Chefs in den Verbandsgemeinden Daun und Kelberg am 29. November nur die beiden Amtsinhaber Werner Klöckner und Karl Häfner an. Das steht seit Montag fest: Um 18 Uhr lief die Frist ab, in der Gegenkandidaten ihre Bewerbungsunterlagen hätten eingereicht haben müssen, aber nach Auskunft der Verbandsgemeinde- Verwaltungen in Daun und Kelberg hat sich niemand gemeldet.

So stellen sich nur die beiden Verwaltungschefs dem Votum der Bürger am ersten Adventssonntag, und das erstmals ohne Konkurrenz. Der 57 Jahre alte Häfner ist seit 1984 Bürgermeister der VG Kelberg und bislang zwei Mal per Direktwahl im Amt bestätigt worden. Dabei hatte er sich 1994 gegen Franz-Josef Jax und 2002 gegen Egon Roos und Manfred Borm durchgesetzt.

Werner Klöckner ist bei der Urwahl 1994 (Gegenkandidaten Uli Meyer und Wolfgang Jenssen) erstmals ins Amt gewählt und 2002 (Gegenkandidat Heinz-Günter Boßmann) bestätigt worden. Klöckner tritt am 29. November als sogenannter Einzelbewerber und nicht als Kandidat der CDU an, was er in einer Mitgliederversammlung des Gemeindeverbands Daun verkündet hat. Begründung: Er wolle so deutlich machen, dass er „ein Bürgermeister für alle Bürger“ sei. Die nach der Kommunalwahl geänderten Verhältnisse im Verbandsgemeinderat hätten deutlich gemacht, dass „über Parteigrenzen hinaus mit allen Fraktionen eine sachliche und konstruktive Zusammenarbeit“ notwendig sei. Obwohl er offiziell nicht auf dem „CDU-Ticket“ fährt, kann er auf die Unterstützung seiner Partei bauen: Der Gemeindeverband hat einstimmig seine Kandidatur begrüßt.

Häfner verfährt in Kelberg anders: Er ist wieder offizieller Kandidat der CDU, deren Gemeindeverband ihn auch schon einstimmig nominiert hat. Dass sich weder in Daun noch in Kelberg Gegenkandidaten gefunden haben, bedauern Klöckner und Häfner. „Mir wäre Konkurrenz lieber gewesen, denn mit einer solchen Konstellation wäre eine höhere Wahlbeteiligung zu erwarten gewesen“, erklärte Häfner im Gespräch mit dem TV.

Klöckner hofft, dass „durch die zeitgleiche Wahl in der VG Kelberg auch die in der VG Daun etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt.“ Einen echten Wahlkampf müssen beide nun nicht planen. Klöckner hat aber vor, „fünf bis sechs Veranstaltungen zu machen, in denen es vor allem darum gehen soll, die Bürger zu motivieren, zur Bürgermeisterwahl zu gehen.“


Meinung: Die Luft ist raus

Von unserem Redakteur Stephan Sartoris
Sind die amtierenden Bürgermeister so etabliert, dass sich keiner traut, gegen sie anzutreten, oder ist die Personaldecke bei den Parteien und Gruppierungen jenseits der CDU so dünn, dass kein Gegenkandidat zu finden ist? Wahrscheinlich hat von beidem etwas dazu geführt, dass aus den Bürgermeisterwahlen am 29. November schon jetzt die Luft raus ist und sie nur ein formaler Akt sein werden, ohne jede Spannung, und das auch noch
mit einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung.
Und trotzdem hat die Urwahl ihre Daseinsberechtigung, denn nur so müssen sich die Bürgermeister regelmäßig dem Votum der Wähler stellen, egal ob allein oder mit Konkurrenz. s.sartoris@volksfreund.de

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