Hochwasser sorgt erneut für Einsätze in Teilen des Kreises Vulkaneifel – Straßen gesperrt (Update)

Daun/Gerolstein · Überflutete und gesperrte Straßen, vollgelaufende Keller, ein Hangrutsch, Gemeinden ohne Strom: Die Feuerwehren des Kreises Vulkaneifel und etliche betroffene Hausbesitzer kommen nicht zur Ruhe. Schwerpunkte der Einsätze sind am Dienstag die Verbandsgemeinden Daun und Gerolstein.

 Hunderte Feuerwehrleute haben am Dienstagnachmittag in mehreren Orten in der Vulkaneifel (hier in Berlingen) alle Hände voll zu tun, um das Hochwasser in den Griff zu kriegen und die angerichteten Schäden zu beseitigen

Hunderte Feuerwehrleute haben am Dienstagnachmittag in mehreren Orten in der Vulkaneifel (hier in Berlingen) alle Hände voll zu tun, um das Hochwasser in den Griff zu kriegen und die angerichteten Schäden zu beseitigen

Foto: Mario Hübner

Aktualisiert Mittwoch, 09.13 Uhr

Den Feuerwehren im Kreis Vulkaneifel ist keine Verschnaufpause gegönnt: In den Verbandsgemeinden Daun und Gerolstein mussten die Wehrleute am Dienstag schon wieder ausrücken: nach Dockweiler, Kirchweiler, Hinterweiler und Dreis-Brück in der VG Daun sowie besonders Berlingen und Pelm in der VG Gerolstein. Dort verwandelten sich nach einem Gewitter mit Dutzenden zuckender Blitze, starken Schauern und Hagel ansonsten unscheinbare Rinnsale zu reißenden Strömen. Wie die Feuerwehr Gerolstein mitteilt, mussten die Rettungskräfte am späten Abend auch in der Stadt Gerolstein Gebäude leerpumpen oder mit Sandsäcken gegen Überflutung sichern. Ein Feuerwehrmann habe sich beim gestrigen Einsatz verletzt. Laut Angaben der Polizei Daun blieb es in der Nacht ruhig.

Wasser floss Berge, Hänge und abfallende Straßen in Massen herunter, überschwemmte Wiesen, Gärten, Keller. Garagen und auch Wohnungen liefen in kürzester Zeit voll. Außerdem fiel der Strom gegen Mittag nach Mitteilung der Polizei in Birresborn, Densborn, Gerolstein, Kopp und Mürlenbach aus, mehrere Tausend Menschen waren davon betroffen. Ein Unwetter brachte zudem bei Densborn einen Hang ins Rutschen. Die Landesstraße 33 in Richtung Neustraßburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) wurde gesperrt und eine Umleitung eingerichtet. Zu Verkehrsbehinderungen durch das Hochwasser kam es auch in Pelm, wo der Berlinger Bach die vielbefahrene B410 überflutete, die daraufhin halbseitig gesperrt wurde. Auch dort war die Feuerwehr wie an so vielen Orten zur Stelle - und regelte den Verkehr.

Insgesamt waren nach TV-Informationen mehrere Hundert Feuerwehrleute gestern Mittag - zur Arbeitszeit - im Einsatz. Viele von ihnen das dritte oder vierte Mal binnen weniger Tage.

Die Wehrleute kommen derzeit kaum dazu, die nasse Kleidung zu wechseln. Das ringt vor allem ihrem Chef, Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Christoph Bach, den größten Respekt ab. "Was die Männer und Frauen leisten, ist unglaublich. Man darf nicht vergessen: Es sind alles Freiwillige." Thomas Simonis, Wehrleiter der VG Daun, fügt hinzu: "Schon wieder Hochwasser: So langsam geht es unseren Leuten an die Substanz."

"Alles kaputt"

Hausbesitzer wie Hubert und Elena Ewertz aus Hinterweiler, deren Garage und Wohnung unter Wasser standen, was immensen Schaden angerichtet hat, sind natürlich froh über den Einsatz der Wehrleute - auch wenn er ihnen diesmal nicht geholfen hat. "Das Wasser kam zuerst vorne rein, dann haben wir sauber gemacht und schnell den Kühlschrank hochgestellt. Als wir dachten, wir haben es überstanden, drückte es sich von hinten durch die Wand. Alles kaputt.", sagt Elena Ewertz verzweifelt.

"In Berlingen hat es ausgesehen, als hätten wir dort die Mosel", berichtet KFI Bach von seinen Eindrücken. Der Berlinger Bach war innerhalb weniger Minuten zu einem reißenden Fluss geworden. Die Wassermassen drangen nicht nur in Keller, sondern auch in Häuser und Wohnungen ein. "Hauptaufgabe war es, die Öltanks zu sichern", berichtet der KFI.

In Kirchweiler bahnte sich das Wasser seinen Weg durch die Ortsmitte, die dort befindliche Baustelle ist "weggeschwemmt worden", sagt Wehrleiter Simonis. Aus Hinterweiler berichtet er, dass "die Kanaldeckel teilweise hochgegangen sind". Wie viele Keller vollgelaufen seien, habe noch gar nicht gezählt werden können. Es sind sehr viele. Das beweisen die vielen Möbelstücke, Kisten voller Kleider, Elektrogeräte, sonstiger Hausrat sowie nasses und unbrauchbares Allerlei, das sich vor vielen Häusern und in Vorgärten türmt.

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Erstmeldung: Die Landesstraße 33 in der Vulkaneifel sei wegen des Hangrutsches gesperrt und eine Umleitung eingerichtet worden, sagte ein Sprecher der Polizei in Trier. Starker Regen kam auch in der Region um Daun und um Hermeskeil (Kreis Trier-Saarburg) herunter.

Hunderte Feuerwehrleute haben alle Hände voll zu tun, um das Hochwasser in den Griff zu kriegen und die angerichteten Schäden zu beseitigen. Das Hochwasser hat enormen Schaden angerichtet, viele Hausbesitzer räumen Mobiliar und Utensilien aus dem überfluteten Keller und Wohnungen. Unscheinbare Gewässer wie der Berlinger Bach schwillen zu reißenden Fluten an. Unser Reporter vor Ort meldet, dass in Kirchweiler (Verbandsgemeinde Daun) von zwei Seiten sturzartig einströmende Wasser einen Weg durch eine Baustelle sucht. Etliche Keller werden von einer braunen Schlammbrühe überflutet. Einsätze gibt es auch in Berlingen und Hinterweiler.

In Trier kippt am Nachmittag ein Baum auf eine Stromleitung im Stadtteil Euren in der Herrmannstraße . Dabei wurden laut Feuerwehr vier Strommasten umgeknickt. Mitarbeiter der SWT seien vor Ort, um den Schaden zu beheben.

Ein wetterbedingter Stromausfall im Raum Hermeskeil sei nach kurzer Zeit wieder behoben worden, sagte der Sprecher. Verletzte habe es bei dem Unwetter keine gegeben. (mh/dpa)
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