Harte Arbeit im kalten Wasser

DAUN. Das schlechte Wetter hat auch eine gute Seite: So können Arbeiten im Freibad Gemündener Maar ohne Publikumsverkehr zügig erledigt werden. Rund 30 000 Euro kostet die Sanierung des Sprungturms und der Treppen.

Bei knapp zehn Grad Außentemperatur kommt derzeit wohl niemand auf die Idee, im Gemündener Maar schwimmen zu wollen. Und wenn, dann mindestens so ausgerüstet wie die beiden Männer, die seit einigen Tagen regelmäßig ins kalte Wasser springen. Allerdings nicht zum Vergnügen. Gerd Siemon und Michael Morschett sind Berufstaucher und ausgebildete Unterwasser-Schweißer. Ihr Auftrag: die Überprüfung und Sanierung der unter Wasser befindlichen Teile des 7,50-Meter-Turms des Freibads Gemündener Maar. Voraussichtlich noch bis Ende der Woche werden sie zu tun zu haben. Bei einer Begehung des Freibads im Winter waren an der Stahlkonstruktion des Sprungturms (im Übergangsbereich zum Wasser) Rostschäden festgestellt worden. Daraufhin war das Dauner Ingenieurbüro Schäfer/Sicken beauftragt worden, den Sprungturm und die ebenfalls sanierungsbedürftigen Treppen (Zugänge von der Liegewiese zum Wasser) zu untersuchen und einen Sanierungsvorschlag zu machen. Der Auftrag zur Sanierung des Turms wurde an die Firma Siemons Tauchservice (Trier) vergeben, die nun seit einigen Tagen am Maar im Einsatz ist. Drei bis fünf Stunden ist ein Taucher im Wasser, um die rostbefallenen Träger mit neuen Blechen zu verkleiden, um die alte Statik des Turms wieder zu erreichen. Ein Taucher ist im Wasser, während der andere gemeinsam mit dem so genannten Signalmann (Markus Müller) den Funk-Kontakt zum Unterwasser-Kollegen hält, Material bereitstellt und den reibungslosen Ablauf der Arbeiten sicherstellt. Das schlechte Wetter kommt der zügigen Abwicklung des Sanierungsauftrags durch die Spezialisten entgegen, denn bei Publikumsverkehr (durch Schwimmer und Boot-Fahrer) wären die Arbeitsbedingungen erschwert. Bei der Arbeit gab es manche Überraschung: So stießen die Profi-Taucher auf die Reste des hölzernen Sprungturms, dem Vorläufer der heutigen Stahlkonstruktion. Die Sanierung des Sprungturms und der Treppen kostet rund 30 000 Euro. Eine stolze Summe, aber für Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen gab es keine Alternative: "Den Turm während der Haupt-Badesaison gesperrt zu lassen, um vielleicht irgendwann Zuschüsse für die Sanierung zu bekommen, wäre der falsche Weg gewesen. Der Turm ist für viele Besucher der Grund, zum Freibad Gemündener Maar zu kommen. Diese Attraktion können wir nicht einfach für unbestimmte Zeit sperren." Winfried Schäfer vom mit der Sanierung beauftragten Ingenieurbüro ergänzt: "Nach Abschluss der Sanierung ist größtmögliche Sicherheit für die Besucher des Bads gewährleistet. Zudem werden die Arbeiten so gründlich gemacht, dass man da voraussichtlich in den nächsten 30 Jahren nicht mehr rangehen muss."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort