Harte Jungs samt Boxenluder

Das Mofarennen der Feuerwehr Retterath um den Florsberg- Cup hat sich inzwischen etabliert und zieht weiter viele Zuschauer an. 31 Teams wetteiferten fünf Stunden lang um den Sieg.

 Mit Vollgas um die Kurve: Beim Retterather Mofarennen gibt es keine Schonung für Fahrer und Maschinen. TV-Foto: Helmut Gassen

Mit Vollgas um die Kurve: Beim Retterather Mofarennen gibt es keine Schonung für Fahrer und Maschinen. TV-Foto: Helmut Gassen

Retterath. Nicht nur am Nürburgring ist Rennatmosphäre. Auch im "Ländchen" gibt es einmal im Jahr Motorenlärm, Benzingestank, harte Jungs (sogar Boxenluder) und die Jagd nach den Sekunden. Dann ist Retterath kurz einmal der Nabel der Mofaszene, die sich hier im jährlichen Rennkalender trifft.Zu gutes Wetter, zu wenig Zuschauer

2006 wurde von der Feuerwehr das erste Mofarennen um den Florsberg-Cup ausgetragen, und es kam an. Allerdings hatten die Organisatoren bei den zwei Rennen bisher Pech mit dem Wetter. "Es bleibt nur zu hoffen, dass Petrus uns diesmal gnädig ist und die Sonne scheinen lässt. Wir hoffen sehr, dass den Fahrern eine Schlammschlacht wie in den vergangenen Jahren erspart bleibt", schrieben die Veranstalter des Florsberg-Cup flehentlich auf ihrer Website. Und Petrus erhörte die Mofa- Jünger: Beim dritten Lauf um den Florsbergcup gab es Sonne satt statt Regen und Matsch, was die Geländegurkerei auf zwei Rädern auch optisch ansprechender machte. Außerdem war das Rennen auf einen Samstag verlegt worden, doch das ist in der Region Gift, denn Samstagnachmittag wird traditionell der Rasenmäher angeworfen, das Haus in Ordnung gebracht, oder es wird Holz gemacht. "Das Wetter ist zwar gut, aber es sind zu wenig Zuschauer hier", klagte denn auch Andreas Michels vom Orga-Team der Feuerwehr. 31 Teams traten auf ihren Zündapp, Herkules oder Hondas gut gelaunt zum Kampf um den Florsberg-Cup an. Allerdings legte sich die gute Laune bei einigen Teams im Laufe des Rennens wieder. Denn die über 400 Meter lange Strecke forderte über die stundenlange Distanz ihren Tribut von Mensch und Maschine. Ohne Zangen, Steck- und Schraubenschlüssel und Bohrer lief beim Service in der Boxengasse nichts. "Ein paar mal ist uns schon die Kette abgesprungen. Kurz vor dem Rennen ist uns noch die Kupplung explodiert, wir haben bis in die Nacht gearbeitet, um hier noch anzutreten. Wir hatten eigentlich gar keine Zeit, um das Mofa richtig zum Laufen zu bringen", erzählt André Jaax aus Nohn vom Team "Eifelschweine Nohn". Doch der Mechaniker bekommt alles wieder in den Griff. "Jetzt läuft es gut, und wir hoffen durchzukommen", freute sich Fahrer André. Aus Kell angereist war der Mofa-Club Kell 2001 mit fünf Teams. 30 Mitglieder, bestehend aus Fahrern, Mechanikern bis zur weiblichen Unterstützung waren zur "Vereinstour" angereist, um in Retterath gut abzuschneiden. "Wir sind bisher jedes Mal in Retterath dabei gewesen. Das ist einfach klasse, was die Jungs hier machen", sagt Vereinsmitglied Hans Henrichs. Was reizt ihn am Mofarennen? "Dieses Basteln an den Mofas das ganze Jahr macht einfach Spaß", sagt er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort