Hauptsache unterstützen

DAUN. (uhe) Seit der Basis-Befragung der Landes-CDU (der TV berichtete) gilt Christoph Böhr als klarer Favorit für die Spitzenkandidatur bei der nächsten Landtagswahl. Die Gemeindeverbände der Union im Kreis Daun hoffen jetzt, dass nach der personellen endlich die politische Auseinandersetzung folgt.

Für MARKUS ENGEL , Vorsitzender des Gemeindeverbands der Dauner CDU ist der Fall klar: "Jetzt gibt es keinen Raum mehr für Interpretationen." Bei der Basis-Befragung der Landes-CDU am vergangenen Dienstag, bei der rund 31 000 der 56 200 Mitglieder teilgenommen hatten, entschieden sich 51,7 Prozent dafür, Böhr als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2006 ins Rennen zu schicken. Sein Kontrahent Peter Rauen bekam 42,8 Prozent der Stimmen. "Ich glaube, dass auch Böhrs Gegner das akzeptieren werden", sagt Engel. Er selbst sei mit dem Ergebnis voll zufrieden und habe es auch so erwartet - "auch in dieser Deutlichkeit". Er hoffe, dass jetzt alle zusammenhalten, "damit wir 2006 die Landtagswahl bestehen"."Rauen kompetenter Wirtschaftsfachmann"

"Ich habe Christoph Böhr schon gratuliert", sagt HANS-JOSEF MÖLLER , Chef der Christdemokraten in der VG Obere Kyll, der davon ausgeht, dass Böhr beim Parteitag morgen in Bad Kreuznach ähnliche Zustimmung erhalten wird. Er habe die Diskussion um die Kandidatur "in dieser Form nie verstanden", die zudem schlecht vorbereitet gewesen sei. "Ich bin seit fast 40 Jahren in der CDU, seit über 30 Jahren im Verbandsvorstand", sagt HEINRICH BRAUN (VG Kelberg), "und ich muss sagen, dass ich Rauen immer als sehr kompetenten Wirtschaftsfachmann gesehen habe". Einen, wie ihn das Land Rheinland Pfalz dringend benötige. "Das Ergebnis akzeptiere ich", sagt Braun, "und ich werde hinter Böhr stehen." Dass der Streit um Böhr innerhalb der CDU durch die Basis-Entscheidung bald behoben sein werde, bezweifelt er. "Ich denke, dass die Streitschlichtung eine der großen Aufgaben für Böhr sein wird."Nicht nur Wahlsieg nach Hause tragen

"Eine vernünftige Entscheidung, die wir voll und ganz unterstützen werden", sagt HANS-JAKOB MEYER , Chef der Union in der Verbandsgemeinde Hillesheim. "Für mich war Böhr immer der Richtige, und ich denke, dass muss jetzt auch jedem bewusst sein." Einen Strang, an dem alle ziehen, wünscht er sich. Dazu gehöre auch Böhrs bisheriger Kontrahent. "Ich kenne Rauen gut und schätze ihn so ein, dass er jetzt hundertprozentig dahinter steht und Böhr unterstützt." "Es ist eine demokratische Entscheidung", sagt KLAUS SCHILDGEN , Vorsitzender des Gerolsteiner CDU-Gemeindeverbandes. "Es war gut, dass Rauen kandidiert hat, damit es überhaupt eine Personalentscheidung geben konnte", fügt Schildgen hinzu, "so dass zumindest jeder die Möglichkeit hatte, das seinige beizutragen". Jetzt sei es die wichtigste Aufgabe, in die Zukunft zu schauen. Es gebe zum Teil starke Interessensgegensätze, und deshalb erhofft sich Schildgen vom Landesvorsitzenden neue Lösungsansätze. "Man kann jetzt nicht nur einfach einen Wahlsieg nach Hause tragen", sagt das Gerolsteiner Parteimitglied, "sondern es muss hinterfragt werden, was zu tun ist".

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