"Eigentlich sollte ein anderes Stück gespielt werden", erzählt Sabine Laux im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. Aber dann hätten sich für das Theaterspiel am Seniorennachmittag der Gemeinde so viele Kinder gemeldet, dass ein Stück für mehr Akteure gesucht werden musste. Und nun ist es so weit: 15 Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren spielen vor der Kulisse eines Winterwalds den über 65 Jahre alten Dorfbewohnern - das sind etwa zwei Dutzend - eine Schneemann-Geschichte vor. Eben noch hatten die Senioren aufmerksam dem Vortrag des fünfjährigen René Laux gelauscht, der alle Strophen des Gedichtes "Von drauß' vom Walde komm' ich her..." auswendig rezitiert hat. Nun tritt Christina Rieder als Schneemann auf. Die Zwölfjährige hat die Hauptrolle, sie trägt eine Möhrennase, einen Kochtopfhut und ein weißes Gewand mit Reifrock. Hase, Eichhörnchen, Rabe und Wind sorgen für Unruhe. Vier Schneeflöckchen, darunter die zweijährige Hanna Laux, führen einen Tanz auf. Als der Versammlung klar wird, dass die Soldaten des Herodes auf der Suche nach dem Jesuskind sind, verstecken sie in einer Gemeinschaftsaktion das Kind und seine Eltern unter einer Schneedecke. Die Soldaten ziehen unverrichteter Dinge ab. Eine Gemeinschaftsaktion stellt auch der Seniorentag in Kolverath dar. Seit fünf Jahren wird er in der 110 Einwohner großen Gemeinde an einem Adventssonntag veranstaltet. Und damit sich die älteren Dorfbewohner dann auch so richtig wohl fühlen, wird gebacken, gebastelt und dekoriert. Dass die Kinder ein Theaterstück spielen, ist neu. "Ich bin richtig stolz auf die Aktion", sagt Ortsbürgermeister Jürgen Rieder. Und: "Ich sehe das als Zeichen einer intakten Dorfgemeinschaft." Sabine Laux habe viel Zeit und Arbeit in das Theaterspiel der Kinder investiert und sei dabei von den anderen Müttern vorbildlich unterstützt worden. Paul Emmerichs ist Beigeordneter von Kolverath. Wie die anderen Senioren hat er seine helle Freude an dem Auftritt der Kinder. "Das ist einfach super", kommentiert er die mit viel Beifall bedachte Aufführung.