Hilfe für Freunde in Kaliningrad

DAUN/BITBURG/PRÜM. (red) Der Rotary-Club Daun-Eifel hat einem Krankenhaus im russischen Kaliningrad zusammen mit den befreundeten Klubs aus Bitburg-Prüm, Mayen und Trier-Porta medizinische Hilfsmittel gespendet.

Seit einigen Jahren hat der Rotary-Club (RC) Daun-Eifel gute Kontakte zum RC Kaliningrad, dem früheren Königsberg. Persönliche Bindungen von Mitgliedern des Dauner Klubs nach Masuren und Ostpreußen stärken die Beziehungen. Kaliningrad ist auch der Herkunftsort der Katharinenschwestern, die das Krankenhaus und das Regina-Protmannhaus in Daun betreuen. Die Region Königsberg ("Oblast Kaliningrad") ist Teil Russlands, aber vom dem eigentlichen Staatsgebiet getrennt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort nahezu sämtliche Wohnhäuser, Gebäude und Kirchen sowie die Infrastruktur zerstört. Noch heute ist das Kaliningrad-Gebiet ein von Moskau vernachlässigter Bezirk, was unter anderem zu einer schlechten medizinischen Versorgung führt. So haben Frühgeborene, deren Lungenfunktion noch nicht genügend ausgebildet ist, praktisch keine Überlebenschancen. Auch die Entbindungsstation des Kaliningrader Krankenhauses brauchte dringend eine Beatmungsanlage für Neugeborene. Ein solches Gerät kostet mehr als 40 000 Euro, eine für das Kaliningrader Krankenhaus nicht aufzubringende Summe. So entschloss sich der RC Daun-Eifel, zu helfen. Bei der Finanzierung wurden die Dauner von den Rotary-Clubs in Bitburg-Prüm, Mayen und dem Klub Trier-Porta unterstützt. Die Rotarier in Kaliningrad kümmerten sich um die Vorbereitungen vor Ort. So entstand ein so genanntes "Matching-Grant-Projekt" (etwa: "Übereinstimmende Unterstützung"). Voraussetzung dafür ist die Zusammenarbeit zwischen einem RC des Geberlands (in diesem Fall Daun-Eifel) mit einem Club des Nehmerlands (RC Kaliningrad). Die Rotary-Foundation, eine Institution von Rotary International, und der zuständige Rotary-Distrikt erhöhen die von den Klubs aufgebrachten Mittel um bis zu 150 Prozent. Mit vereinten Kräften gelang es, das Projekt zu realisieren. Besonders die Dauner Rotarier Adolf Gabriel, Joachim von Schnakenburg und Wilhelm Seggewiß engagierten sich fast ein Jahr lang. Seggewiß verhandelte mit einer Lübecker Firma über das Beatmungsgerät "Babylog 8000". Es ist eine Platz sparende Beatmungsanlage, die speziell für den mobilen Einsatz in Baby-Notarztwagen oder Intensivstationen zur Reanimation und Beatmung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen entwickelte wurde. Das Beatmungsgerät wurde im Frühjahr der Klinik in Kaliningrad übergeben. Der Einsatz der Anlage hat zur deutlichen Verbesserung der Pflege für Frühgeborene beigetragen, die Kindertodesrate wurde in dem Kaliningrader Krankenhaus erheblich gesenkt. Mit diesem Projekt ist für den RC Daun-Eifel die Unterstützung der medizinischen Versorgung in Kaliningrad keineswegs beendet. Für weitere Projekte stehen bereits Mittel zu Verfügung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort