Hilfe hält die Hoffnung wach

GEROLSTEIN. Fernes Land ganz nah: Beim Film- und Diskussionsabend über Ruanda im Gerolsteiner Gymnasium lernten rund 60 Besucher das rheinland-pfälzische Partnerland intensiv kennen.

 Haben einen besonderen Bezug zum rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda (von links): Theo Eiden vom Aktionskreis Ruanda Gerolstein, der Kelberger Regionalschulrektor Alois Kapell, Filmemacher Hans Astor aus Mendig und der Dauner Landrat Heinz Onnertz.Foto: Felicitas Schulz

Haben einen besonderen Bezug zum rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda (von links): Theo Eiden vom Aktionskreis Ruanda Gerolstein, der Kelberger Regionalschulrektor Alois Kapell, Filmemacher Hans Astor aus Mendig und der Dauner Landrat Heinz Onnertz.Foto: Felicitas Schulz

HeribertSteinmetz, Leiter des St. Matthias-Gymnasiums in Gerolstein, batbei der Eröffnung des Filmabends über Ruanda in der Aula derSchule um eine ständige Verfügung des Filmes für alle Schulen imKreis. Steinmetz: "So kann in kleinen informativen Schritten aufdas Partnerland in Afrika aufmerksam gemacht werden." Bei der Begrüßung vor 60 Anwesenden wusste Landrat Heinz Onnertz Erstaunliches über die seit 21 Jahren bestehende Partnerschaft zu berichten. Er sagte: "Unsere Bereitschaft, diesem Land zu helfen, lässt nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern alle im vom Bürgerkrieg gezeichneten Land hoffen."

"Ruanda im Land des ewigen Frühlings" lautet der Titel des von Hans Astor anlässlich eines Partnerschaftsbesuchs im Oktober vergangenen Jahres gedrehten Films.

Neben der Schönheit des Landes wurden verschiedene Projekte der "Hilfe zur Selbsthilfe" vorgestellt. So das vom "Aktionskreis Ruanda" aus Gerolstein gegründete Handwerkerzentrum im Partnerdistrikt Kibingo.

Jugendlichen positive Aussichten bieten

In der Diskussionsrunde wurden weitere zukunftsorientierte Vorhaben dieser Partnerschaft präsentiert. Als vorrangiges Ziel gelte, da waren sich die Landeskenner einig, die Menschen in Ruanda von der Notwendigkeit weiterer Hilfen unabhängig zu machen und besonders Jugendlichen positive Berufsaussichten aufzuzeigen.

Auch standen die Experten Rede und Antwort. Auf die Frage von Heike und Winfried Plein aus Hillesheim, "wie die Verwaltung vor Ort die Hilfsgelder einsetzt und ob sie letztlich dahin gelangen, wo sie hinsollen", antwortete Landrat Onnertz: "In der Hauptstadt Kigali sind sechs Mitarbeiter damit beauftragt, Projekte zu kontrollieren und Hilfsgelder dahin zu leiten, wo sie vorgesehen sind."

Theo Eiden vom "Aktionskreis Ruanda" in Gerolstein sagte mit Verweis auf die von ihm seit 19 Jahren kontinuierlich betreuten Projekte: "Wichtig ist, dass die Menschen ihren Fertigkeiten entsprechend eingebunden werden, damit sie durch selbstständige Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen können."

Unter den Besuchern weilten überwiegend Pädagogen aus der gesamten Eifel, die mehr oder weniger mit Ruanda verbunden sind - vorwiegend durch Schulpartnerschaften. Alois Kapell, Rektor der Regionalschule St. Martin in Kelberg, gab Auskunft über die seit 1987 bestehenden Verbindungen seiner Schule zu Ruanda: "Ich denke, Schulpartnerschaften sind für die Entwicklung des Landes ein Stützpfeiler und spiegeln den Willen unserer ,Hilfe zur Selbsthilfe' wider, die mit großer Dankbarkeit und Fröhlichkeit entgegen genommen wird."

Josef Zierden aus Prüm unterstrich: "Der persönliche Bezug ist der Motor und den gilt es, zu pflegen." Karl Wilhelm Simonis aus Hillesheim vom Solidaritätskreis Westafrika empfahl: "Fliegen Sie mal rüber: Wenn bewusst wird, dass Projekte in Afrika mit Gesichtern gleichgesetzt werden, dann trägt das zum Erfolg bei."

Landrat Heinz Onnertz appellierte, die "enorme, aber bisher nur von Wenigen geleistete Arbeit zu bündeln und künftig breit angelegte Hilfsprojekte in Angriff zu nehmen". So solle zum einen das Bewusstsein für Ruanda vernetzt und zum anderen auf den gesamten Kreis ausgeweitet werden.

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