Holz und Menschen sind ihm nicht fremd

HILLESHEIM. Nachfolge geregelt: Daniel Gellermann (30) übernimmt von Karl-Josef Wiesner den Job des Jugendpflegers in der Verbandsgemeinde Hillesheim, der von zehn auf 25 Stunden pro Woche ausgedehnt wurde.

Mit der Einstellung des 30-Jährigen, der in der Nähe von Osnabrück geboren wurde, in Hannover aufgewachsen ist, einige Zeit im Schwarzwald gearbeitet hat und seit drei Jahren in der Nähe von Trier lebt, verbindet Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn in Bezug auf die Jugendarbeit vor allem ein Ziel: Kontinuität hinzubekommen, wo seit Jahren Fluktuation herrschte. Bohn sagt: "Seine Einstellung ist unbefristet, es ist keine ABM-Stelle, und meine Vorstellung hat sich bis heute nicht gewandelt: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass der Bedarf für eine ganze Stelle da ist, und ich bin auch zuversichtlich, dass wir mittelfristig die Mittel dafür zusammen bekommen."25 Stunden sind nicht das letzte Wort

Zum begrenzten Umfang der Tätigkeit von 25 Stunden pro Woche und der dementsprechend begrenzten Entlohnung sagt der neue Jugendpfleger: "Klar, hätte ich eine volle Stelle bevorzugt, doch die Jobbeschreibung hat mir derart gut gefallen, dass ich auch unter diesen Bedingungen zugesagt habe. Zudem ist mir beim Einstellungsgespräch signalisiert worden, dass 25 Stunden nicht das letzte Wort sein müssen", sagt Gellermann, der nach wie vor mit seiner Verlobten, die in Luxemburg arbeitet, und dem zweijährigen Sohn in der Nähe von Trier wohnen bleiben wird. Attraktiv sei für ihn der Job vor allem deswegen, "weil ich frei entscheiden kann, welche Projekte und Arbeiten ich mache, und weil ich voll und ganz dafür verantwortlich bin". Sein Ziel sei es, "die Kinder und Jugendlichen zu animieren, sich sinnvoll zu beschäftigen", sagt der 30-Jährige, der über eine breite Ausbildung und Berufserfahrung verfügt. So hat der gelernte Schreiner nach einigen Berufsjahren in seinem ursprünglichen Job noch eine Ausbildung zum Arbeitserzieher ("Deren Aufgabe ist es, Menschen mit einem Handicap - beispielsweise mit nur noch einem Arm - für eine gewisse Tätigkeit zu qualifizieren.") gemacht und in Wohngruppen sowie in Werkstätten für sozial Benachteiligte oder schwer Erziehbare Berufserfahrungen gesammelt. "Mir war rasch klar, dass ich unbedingt mit Menschen arbeiten will", berichtet der 30-Jährige, der nach eigenen Bekunden gewohnt ist, "es mit vielen Menschen - darunter auch sozial Schwachen - zu tun zu haben". Daniel Gellermann ist als jüngster Spross einer Pfarrersfamilie mit neun eigenen und zwei Pflegekindern aufgewachsen. "Bei uns zu Hause war es keine Seltenheit, dass Obdachlose mal ein Brot geschmiert und eine Übernachtungsmöglichkeit geboten bekamen. Dafür hatten meine Eltern eigens ein Zimmer im Anbau bereit gestellt." Besonders die handwerkliche Ausbildung sowie die Berufserfahrung waren es nach Auskunft der Bürgermeisterin, die den Ausschlag gegeben haben. Bohn: "Eine ideale Kombination." Neben Gellermann haben sich 19 weitere Kandidaten beworben, sieben sind zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Als seine vordringlichste Aufgabe sieht der "Neue" es an, sich in den Ortsgemeinden und bei den dort in der Jugendarbeit Tätigen vorzustellen sowie die "Jugendlichen dort aufzusuchen, wo sie sich aufhalten". Dabei hat ihm sein Vorgänger bereits seine Unterstützung zugesagt. Dass er womöglich ein schweres Erbe antritt, weil "Kalle" Wiesner in seiner kurzen Schaffenszeit eine gute Verbindung zu den Kindern und Jugendlichen aufgebaut, bei den Verantwortlichen im Rathaus ein Stein im Brett hat und auch nach seinem Ausscheiden immer noch präsent ist (So beginnt er demnächst ein Praktikum im Hillesheimer Kindergarten), stört den Neuen nicht. Vielmehr sieht er das Positive an dieser Konstellation: "Ich habe im Moment noch sehr viele Fragen und empfinde es daher als angenehm, dass ich einen Ansprechpartner habe. Letztlich muss ich es ja aber nicht so machen, wie er es mir sagt."

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