"Ich liebe alte Häuser"

GEROLSTEIN/DAUN. Bei der bundesweiten Aktion "Tag des offenen Denkmals" hatten die Bürger Gelegenheit, Gebäude und Einrichtungen, die sonst nicht frei zugänglich sind, zu erkunden. Im Kreis Daun war dies in Berndorf, Hallschlag, Mehren, Gerolstein und Daun-Weiersbach möglich.

Sie werden oft bewundert, aber auch schon einmal belächelt. Menschen, die ein altes Haus kaufen und dieses wieder in den Originalzustand bringen möchten. Oft funktioniert das, und das Dorf bekommt ein Stück Vergangenheit und ein Schmuckstück zurück. Einige historische Gebäude waren am gestrigen Sonntag beim "Tag des offenen Denkmals" von innen zu bewundern. Geöffnet im Kreis Daun war unter anderem das Knodt'sche Haus in Daun-Weiersbach, in dem erst in diesem Jahr die Renovierung abgeschlossen wurde. Ingrid Auras und ihr verstorbener Mann Wolfgang hatten das aus dem Jahre 1768 stammende Haus 1986 gekauft und Ende der 80er Jahre zuerst außen restauriert. Besucherin Helga Weiler aus Daun-Waldkönigen, die in einem Haus aus dem Jahre 1901 wohnt, war fasziniert von dem Gebäude und seiner Inneneinrichtung. "Ich liebe alte Häuser", sagte sie. Ingrid Auras erklärte den Besuchern die einzelnen Stationen der Renovierung und auch die Probleme, die damit verbunden waren. Mit denen wird Vasco Schumann in seinem Quereinhaus in Mehren wohl noch konfrontiert werden. Vor fünf Jahren kaufte er das Haus aus dem Jahre 1847, das viele Jahre leer stand und in schlechtem Zustand war. Außen hat er es inzwischen wieder in den Originalzustand gebracht. Er hat ein dörfliches Schmuckstück geschaffen. "Ich möchte es wieder nutzbar machen, aber es soll ein historischer Bau bleiben", erklärte Vasco Schumann. Nun geht es an die Innenrenovierung. Lehmfachmann Erwin Jaax aus Üdersdorf erläuterte den Besuchern den Ausbau mit dem alten Baustoff Lehm. Auch Berndorf mit seiner alten Wehrkirche St. Peter, am Südrand der Ortsgemeinde gelegen, war das Ziel vieler Besucher. Der kleine spätgotische Saalbau (erbaut 1513 bis 1515), der im Kern wohl noch älter ist, wurde erst kürzlich innen renoviert. In Gerolstein besichtigten einige Besucher das im Jahre 1912 errichtete Bahnbetriebswerk Gerolstein. Das Gebäude ist eine der ältesten Einrichtungen der Eisenbahn im Kreis Daun. Krieg und die Umrüstung von Dampf- auf Diesel-Betrieb haben ebenso ihre Spuren an den Bauwerken hinterlassen wie die fehlende Nutzung und Instandhaltung in den vergangenen knapp 20 Jahren. Durch finanzielle Mittel vom Land und der Stadt wurde inzwischen das Dach des Lokschuppens erneuert und das Verwaltungsgebäude saniert. Sabine Martinetz, die bei einer Führung dabei war, fand es gut, dass das Denkmal restauriert wird: "Denn die Bahn gehört zur Eifel und zu Gerolstein."

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