"Ich muss das nicht machen"

GILLENFELD. Wegen des zögerlichen Vorgehens des Gemeinderats droht der Investor des geplanten Ferienparks im Laubachtal nahe Gillenfeld abzuspringen.

 Wird Wassersport künftig im Laubachtal möglich sein? Diese Frage ist immer noch nicht beantwortet.Foto: dpa

Wird Wassersport künftig im Laubachtal möglich sein? Diese Frage ist immer noch nicht beantwortet.Foto: dpa

Seit März 2002 liegt das Konzept vor, es gab Beratungen und Ortstermine in der Lüneburger Heide und bei Köln. Doch in der Frage, ob das Projekt befürwortet werden soll oder nicht, ist der Gemeinderat Gillenfeld noch immer nicht vorangekommen. Zu einem Grundsatzbeschluss hat sich der Rat bis heute nicht durchringen können. Zur Erinnerung: Klaus Rohloff, Anbieter von fahrbaren Ferienhäusern, möchte sechs Millionen Euro in einen Ferienpark mit Wasserskianlage im Laubachtal investieren. Ein künstlicher See mit einer Fläche von 300 mal 100 Metern soll angestaut werden - zum Baden und für die Wasserskiseilbahn. Auf einer Gesamtfläche von etwa 25 Hektar soll Platz für mindestens 300 Stellplätze geschaffen werden.Kein Ultimatum, aber ein klares Bekenntnis

"Ich muss das hier nicht machen", sagte Rohloff nun auf TV -Anfrage. Der 55-jährige Unternehmer stellt zwar kein zeitliches Ultimatum, macht aber gleichzeitig deutlich, nicht auf den St. Nimmerleinstag vertröstet werden zu wollen. Sprich: Kann er im Laubachtal sein Projekt nicht verwirklichen, hat er andere Standorte, um seinen Ferienpark zu bauen. Durch die Blume sagt er, dass es ihm in der Eifel etwas zu langsam voran geht. "In der Lüneburger Heide habe ich einen Bebauungsplan binnen eines Jahres genehmigt bekommen. In der Eifel hat das bislang noch nie so richtig geklappt." Rohloff, der bundesweit neun Ferienparks betreibt, möchte ein klares Bekenntnis der Kommune für den Park, ansonsten dürfte er das Projekt fallen lassen. "Es müssen alle dafür sein. Spricht sich nur die eine Hälfte dafür aus und die andere dagegen, bekommt man später nur Knüppel zwischen die Beine geworfen. Wenn es hakt, habe ich keine Lust, mich durchzubeißen", verweist er auf seine Erfahrungen aus mehr als 20 Berufsjahren. Nichtsdestotrotz will Rohloff im Laubachtal investieren, sein Interesse ist ungebrochen. Doch bevor kein Bebauungsplan vorliegt, will er keine Pläne erstellen. Einem Bebauungsplan muss jedoch ein Grundsatzbeschluss des Gemeinderats vorausgehen. Der wiederum soll erst getroffen werden, wenn die Ergebnisse eines so genannten hydrogeologischen Gutachtens vorliegen, das die mögliche Veränderung des Grundwasserspiegels durch den künstlichen See untersucht. Nach Auskunft der Verbandsgemeinde Daun wurde das jedoch noch nicht in Auftrag gegeben. In der Verwaltung, die dem Ferienpark grundsätzlich positiv gegenüber steht, werden derweil Befürchtungen gehegt, dass der Investor die Segel streicht, wenn der Gemeinderat nicht bald Farbe bekennt. "Die Verbandsgemeindeverwaltung geht davon aus, dass Herr Rohloff als Investor nicht mehr zur Verfügung steht", teilt Pressesprecher Gerd Becker auf TV -Anfrage mit. Würde eine Wasserskiseilbahn die Vulkaneifel touristisch voranbringen? Ihre Meinung ist gefragt! Senden Sie uns eine E-Mail an die Adresse eifel-echo@volksfreund.de. Per Fax erreichen Sie uns unter 06592/963039. Alle Beiträge, die uns bis 16 Uhr erreichen, werden morgen veröffentlicht. Die Mitteilung sollte höchstens 30 Zeilen à 30 Anschläge lang sein. Bitte Namen und Anschrift nicht vergessen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort