Ihr Käferlein kommet

ÜXHEIM-LEUDERSDORF. (vog) "Schüttel mal am Baum, dann fallen die Maikäfer runter", ruft ein kleines Mädchen vor dem Feuerwehrhaus in Leudersdorf. Und siehe an, die Käfer fielen.

Einzigartig im Kreis Daun: Bei der derzeit kühlen Witterung verhalten sich die Maikäfer ruhig und sitzen versteckt in einem Kastanienbaum, der vor dem Feuerwehrhaus in Leudersdorf steht. "Aber an warmen Tagen schwärmen sie bei Einbruch der Dämmerung in großen Scharen aus. Es klackert laut, wenn sie gegen die Fenstern fliegen", erzählt Förster Rolf Pidde. Viele Maikäfer kommen beim Flug gegen die heißen Straßenlaternen um. "Dann ist morgens die Teerstraße übersät", sagt Pidde. Schaufelweise landen die toten Maikäfer dann auf dem Kompost oder in der Mülltonne. Der Förster nennt es ein "Inselvorkommen", weil in den Dörfern Leudersdorf, Üxheim, Ahütte und Niederehe ausgesprochen viele Maikäfer sind. Eine Erklärung findet Pidde dafür nicht. Bürgermeister Alois Reinarz vermutet: "Das liegt an unserem Boden." Aber eigentlich seien die Maikäfer ein Jahr zu früh. "Sie haben eine vierjährige Entwicklungsphase vom Ei bis zum Käfer und bisher kamen sie immer im Weltmeisterjahr. Das wäre ja erst nächstes Jahr", rechnet Reinarz vor. Egal, die Kinder haben ihren Spaß. Fast so wie Max und Moritz, die in einer Geschichte von Wilhelm Busch die Maikäfer unter der Matratze von Onkel Fritz versteckt haben: "Doch die Käfer, kritze kratze, kommen schnell aus der Matratze", steht dort geschrieben. Für den Wald sieht Förster Pidde keine Gefahr. Martin Manheller, Leiter Forstamt Hillesheim, und Wolfgang Witzel, Leiter Forstamt Gerolstein, wissen um keine weitere "Maikäfer-Inselvorkommen" im Kreis Daun.

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