Im Angesicht der Lücke

Am Donnerstag war Start des nächsten Bauabschnitts zwischen den Anschluss-Stellen (AS) Gerolstein und Kelberg. Die Bauarbeiten beginnen mit der 120 Meter langen Brücke Königsuhr. Über den Stand der laufenden Arbeiten informierte sich gestern der Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags.

Daun. Ab sofort wird auf an der A 1 an zwei Stellen gleichzeitig gebaut: weiter an dem Teilstück zwischen Daun-Rengen und der AS Gerolstein und seit gestern auch an dem 2,6 Kilometer langen Anschluss zur AS Kelberg. "Damit sind jetzt alle Abschnitte der A 1 in der Umsetzung, für die das Baurecht vorliegt", erklärten die Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD, Rheinland-Pfalz) und Oliver Wittke (CDU, Nordrhein-Westfalen) sowie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Achim Großmann (SPD).

Planfeststellungsverfahren soll eingeleitet werden

Während Rheinland-Pfalz sich vom Süden her vorarbeitet, plant Nordrhein-Westfalen im nördlichen Abschnitt zwischen Blankenheim und Lommersdorf.

Dort würden derzeit die Voraussetzungen geschaffen, damit 2008 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden kann, kündigte Wittke an.

"Wir nehmen die A-1-Lücke damit von zwei Seiten in die Zange", erklärten die Landes-Verkehrsminister in einer gemeinsamen Erklärung. Entscheidend für einen möglichst zügigen Weiterbau werde allerdings sein, dass keine neuen Planungshemmnisse durch erneute zusätzliche naturschutzfachliche Anforderungen entstünden und keine Klagen gegen die Planfeststellungsbeschlüsse eingelegt werden würden.

Symbol des Weiterbaus

Über diese aufwendige Planung und die damit verbundenen Probleme, aber auch über den aktuellen Stand der Autobahn-Bauarbeiten in der Eifel informierten sich am Donnerstag die Mitglieder des Wirtschafts- und Verkehrsausschusses des rheinland-pfälzischen Landtags auf der Baustelle der Liesertalbrücke bei Rengen. Der Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein, Harald Enders, informierte die Delegation unter Führung des Ausschussvorsitzenden Michael Billen (CDU) zunächst über die Brücke. Diese habe sich im Verlauf der bisherigen Bauzeit zu einem echten "Medienstar" entwickelt, so seien erst in dieser Woche Szenen für einen Spielfilm dort gedreht worden.

Für die Region um Daun sei die Brücke das Symbol des Fortschritts im Autobahnbaus, denn wöchentlich könnten die Bürger sehen, wie das Bauwerk wachse.

Unverzichtbar auch für die Region Trier

"In naher Zukunft wird es Schlag auf Schlag gehen: In diesem Jahr wird die Brücke fertig, 2009 wird das Teilstück bis zur AS Gerolstein eröffnet, 2011 das bis zur AS Kelberg", umriss Enders den weiteren zeitlichen Ablauf.

Dann aber werde die Zeit kommen, dass "wir davon abhängig sein werden, dass uns Gerichte Rechtskraft für den Weiterbau geben."

Ausschussvorsitzender Billen wertete den Baufortschritt an der A 1 als "sehr beruhigend". Er sei froh, dass nun auch das Nachbarland NRW "auf die Lücke drücke". Der Lückenschluss sei unverzichtbar, nicht nur als Straßenbauprojekt mit europäischer Bedeutung, sondern auch für den Bezirk Trier, erklärte der Landtagsabgeordnete.

"Der Lückenschluss würde eine unglaubliche Entlastung des Schwerverkehrs auf der B 51 bringen und hat auch deshalb oberste Priorität bei den Straßenbauvorhaben des Landes", sagte der CDU-Politiker.

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